Zusammenfassung
Eigentlich dürfte die Defi nition des Begriffs „Ausbildungsreife“ keine Schwierigkeiten bereiten. Der „Nationale Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland“ hat im Januar 2006 einen Kriterienkatalog mit 24 Merkmalen vorgelegt, in dem Ausbildungsreife sowohl nominal als auch operational defi niert wird. Der Katalog soll für alle Beteiligten Klarheit schaffen und den Berufsberatern eine Handlungsstrategie liefern (Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland, 2006). Wenn Betriebe allerdings klagen, dass sie keine geeigneten Bewerber für ihre Ausbildungsplätze fi nden, muss man – nach Meinung des Expertenkreises – zwischen drei Konzepten unterscheiden: Erstens der Ausbildungsreife, das ist der Zustand, in dem ein Jugendlicher ohne Hilfe eine Ausbildung bewältigten kann, zweitens der Berufseignung, eine Merkmalskombination, die nachweislich mit guten Berufsleistungen und mit Berufszufriedenheit einhergeht, und drittens der Vermittlungsfähigkeit, die vom Markt, von den Betrieben und von Merkmalen der Person abhängt.
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Ratschinski, G. (2012). Verdient die „Ausbildungsreife“ ihren Namen? Anmerkungen zu einer neuen Rubrik für alte Klagen. In: Ratschinski, G., Steuber, A. (eds) Ausbildungsreife. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-94286-5_2
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