Zusammenfassung
Zu Beginn eine kurze Frage: Was haben Touristikexperten, Konservierer, Filmemacher, Bewegungsfreaks, Polizisten, Pflegefachkräfte und Rockmusiker, was Coachs nicht haben? Antwort: Sie alle haben ihre akademische Dignität erhalten und sich damit auch einen Platz in der Welt der Wissenschaft ergattert! Denn es gibt – neben einer Vielzahl an klassischen Wissenschaftsdisziplinen – neuerdings auch eine Touristikwissenschaft, eine Konservierungswissenschaft, eine Filmwissenschaft, eine Bewegungswissenschaft, eine Polizeiwissenschaft, eine Pflegewissenschaft, ja sogar eine Rockmusikwissenschaft. Eine Coachingwissenschaft (oder: coaching science), geschweige denn eine „Beratungswissenschaft“ (vgl. Möller & Hausinger 2009), ist auf dieser Wissenschaftswelt bis dato jedenfalls noch nicht vertreten. Will sie nicht, soll sie nicht, oder kann sie nicht? – anders formuliert: Warum ist es weder der Beratungswissenschaft noch einer Coachingwissenschaft bisher gelungen, sich in die Wissenschaftslandschaft bzw. in die klassische Disziplinenordnung von Wissenschaft einzufügen (vgl. dazu auch Heintel & Ukowitz), wenn sich in unserer postpostmodernen Gesellschaft doch beinahe alles um Beratung bzw. Coaching dreht?
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Birgmeier, B. (2011). Coaching research ist die Gegenwart – Coaching science die Zukunft: Utopie oder Realität? – ein Ausblick. In: Birgmeier, B. (eds) Coachingwissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-93039-8_29
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