Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird von den zentralen Ergebnissen einer Längsschnittstudie berichtet, die den unterschiedlichen Stellenwert von Gleichaltrigen für die schulischen Bildungsbiografien von vormals elfjährigen und inzwischen in der zweiten Erhebungswelle circa 13-jährigen Heranwachsenden untersucht. Nach einer einleitenden Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zu präadoleszenten1 Bildungsbiografien und Peers im Kontext der Jugend- und Schulforschung sowie entsprechenden Längsschnittstudien werden die Ziele, die theoretischen Bezüge sowie das Forschungsdesign des Projekts skizziert. Anschließend werden zwei kontrastierende Fälle vorgestellt, bei denen die Peers sich besonders in ihrer Bedeutung für die schulische Bildungsbiografie voneinander unterscheiden. Zugleich sollen diese Falldarstellungen veranschaulichen, wie die auf Fällen basierende Längsschnitttypologie erarbeitet wurde. Im Anschluss daran werden die beiden vorgestellten Fälle in das gesamte Spektrum der empirisch herausgearbeiteten Längsschnitttypologie eingeordnet. In dem Fazit werden weitere Ergebnisse präsentiert und diese auf den Forschungsstand zum Stellenwert von Peers für schulische Bildungsbiografien bezogen.
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Krüger, HH., Deppe, U. (2010). Peers und Schule – positiver oder negativer Einfluss von Freunden auf schulische Bildungsbiografien?. In: Harring, M., Böhm-Kasper, O., Rohlfs, C., Palentien, C. (eds) Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92315-4_11
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