Zusammenfassung
Der durchschnittlichen Medienkonsumentin unserer Tage begegnet „Sozialpolitik“ als eine überaus komplexe, hochgradig „technische“ und expertokratische, zugleich aber auch in hohem Maße politisierte Materie. „Sozialpolitiker“ in Parlament und Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft streiten – vom Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel bis zum Risikostrukturausgleich der Krankenkassen – über den Normalsterblichen kaum verständliche Sachverhalte, schließen für die Äffentlichkeit nur schwerlich durchschaubare, als „Renten“- und „Gesundheitsreform“ titulierte Sach- und Formelkompromisse, verkünden und vollziehen einerseits mit Verweis auf „knappe Kassen“ grundsätzlich „unumgängliche“ Kürzungen oder Streichungen von Sozialleistungen, entdecken andererseits mit schöner Regelmäßigkeit und rechtzeitig vor Wahlterminen nicht nur ihre „soziale Verantwortung“, sondern auch „unvorgesehene Mehreinnahmen“, die dann wahlweise (und je nach politischmedialer Konjunktur) zur Subventionierung von Niedriglöhnen, zum Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen oder zur wohlwollenden Dämpfung von gesetzlich vorgesehenen (also kurz zuvor politisch beschlossenen) „Rentendämpfungen“ genutzt werden.
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Literatur
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Lessenich, S. (2010). Soziologie der Sozialpolitik. In: Kneer, G., Schroer, M. (eds) Handbuch Spezielle Soziologien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92027-6_32
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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