Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten hat die verstärkte Beschäftigung mit dem Kulturbegriff in den Wissenschaften eine breite interdisziplinäre Auseinandersetzung sowie die kulturwissenschaftliche Wende weiter Teile der Geisteswissenschaften bewirkt. Dabei wird der Kulturbegriff sehr unterschiedlich verwendet. Begriffsgeschichtlich begründet, schwanken die Konnotationen zwischen einer Betonung der Prozesshaftigkeit von „Kultur“ als Pflege, Weitergabe, Erziehung und Bildung einerseits und einer stärkeren Akzentuierung des Produktcharakters von „Kultur“ andererseits, wobei „Kultur“ entweder im Sinne eines erreichten Status bzw. Habitus oder im Sinne von Manifestationen menschlicher Anstrengung in Gesellschaft, Wissenschaften und Künsten verstanden wird (vgl. Williams 1957: 29). Will man diese beiden Akzentuierungen zusammenfassen, werden Kulturen als „Zeichen- und Symbolsysteme konzipiert, deren symbolische Ordnungen, kulturelle Codes und Wertehierarchien sich in kulturspezifischen Praktiken und Sinnstiftungsprozessen manifestieren“ (Sommer 2005: 113). In Relation zum Begriff des Sozialen wird Kultur als „Textur des Sozialen“ verstanden, als „Transfervorgang (…), der das Soziale ins Symbolische ‚übersetzt‘ und ihm dieserart eine Textur aufprägt, d.h. dem Gewebe des Sozialen lebensweltliche Bedeutungen aufprägt“ (Musner 2004: 82).
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Ausgewählte Literatur
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Ferring, Dieter/Haller, Miriam/Meyer-Wolters, Hartmut/Michels, Tom (Hrsg.) (2008): Die soziokulturelle Konstruktion des Alters. Transdisziplinäre Perspektiven. Würzburg: Königshausen & Neumann
Hartung, Heike (Hrsg.) (2005): Alter und Geschlecht. Repräsentationen, Geschichten und Theorien des Alter(n)s. Bielefeld: transcript
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Haller, M., Küpper, T. (2010). Kulturwissenschaftliche Alternsstudien. In: Aner, K., Karl, U. (eds) Handbuch Soziale Arbeit und Alter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92004-7_45
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