Zusammenfassung
Die Gestaltungschancen staatlicher Akteure in der Wissenschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland werden durch mehrere institutionelle Faktoren bestimmt, die in ihrer Ausprägung und in ihrem Zusammenspiel zwar als nationale Besonderheit gelten können, auf einer abstrakteren Betrachtungsebene aber vor allem eines verdeutlichen: Wissenschaftspolitik ist in modernen Gesellschaften weitaus mehr ist als Programm - oder Normsetzung durch staatliche Institutionen und der Vollzug dieser Vorgaben durch wissenschaftliche Akteure. Wenn sozialwissenschaftliche Arbeiten – sei es noch unter dem Begriff der Steuerungstheorie oder der (neueren) Theoriechiffre Governance (vgl. Benz et.al. 2006) – den Stellenwert und die Wirkungen dezentraler Steuerungsmechanismen für modernes staatliches Handeln betonen, so meinen sie damit vor allem, dass Regieren sich heute im Zusammenspiel verschiedener staatlicher und gesellschaftlicher Akteure mit jeweils unterschiedlichen Absichten, Interessen und Machtchancen in verschiedenen, wechselnden Konstellationen, Gremien, Systemen, Netzwerken etc. vollzieht.
Ich danke Uwe Schimank für – wie immer instruktive – Kommentare zu einer ersten Fassung des Textes.
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Literatur
Grundlegende Literatur
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Weiter verwendete Literatur
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Stucke, A. (2010). Staatliche Akteure in der Wissenschaftspolitik. In: Simon, D., Knie, A., Hornbostel, S. (eds) Handbuch Wissenschaftspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91993-5_25
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