Zusammenfassung
Man kann darüber streiten, ob mit dem Begrif der Kompetenz wirklich neue Sachverhalte angesprochen werden oder ob es sich dabei lediglich um ein Modewort handelt, welches sich in den unterschiedlichsten Kontexten der Gesellschaft festsetzt. Aber die zu beobachtende Konjunktur und geradezu Inflationierung des Kompetenzbegriffs hat etwa die Erwachsenenbildungsforscher John Erpenbeck und Volker Heyse vor 10 Jahren dazu veranlasst, den unzähligen vorhandenen Gesellschaftsbegriffen mit der so genannten Kompetenzgesellschaft (Erpenbeck/Heyse 1999: 30) einen neuen hinzuzufügen. Insofern wäre zu testen, inwieweit wir es hier mit einer weiteren Selbstbeschreibungsformel der Gesellschaft zu tun haben, was die Beschäftigung der Soziologie mit dem Kompetenzthema geradezu zwingend erscheinen lässt. Merkwürdigerweise ist die Stimme der Soziologie hier aber nur vereinzelt zu vernehmen, so dass wir mit unserem Sammelband zur Soziologie der Kompetenz in gewisser Weise soziologisches Neuland betreten.
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Kurtz, T. (2010). Der Kompetenzbegriff in der Soziologie. In: Kurtz, T., Pfadenhauer, M. (eds) Soziologie der Kompetenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91951-5_1
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