Auszug
Bildungs- und Lernprozessen von Kindern in Familien kommt gegenwärtig in bildungstheoretischen und -politischen Debatten, aber auch vermehrt in der Schul- und Jugendhilfeforschung, eine besondere Aufmerksamkeit zu. Infolge der PISA-Befunde, aber auch bereits im Elften Kinder- und Jugendbericht, wurde der Stellenwert informeller Bildungsprozesse in Familien hervorgehoben und damit neben der Bedeutung der Schule auch die Bedeutung nicht-schulischer Lernorte für das Aufwachsen von Kindern betont (vgl. Baumert u. a. 2001; BMFSFJ 2002). Die Familie als Bildungsort sowie ihre Leistungen im Bereich gesellschaftlicher Reproduktion, Erziehung und Sozialisation nachfolgender Generationen ist vor diesem Hintergrund wieder ins Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt (vgl. BMFSFJ 2005a; 5Holtappels u. a. 2007). Diesen Erkenntnissen soll vor allem in Modellen der Ganztagsbildung Rechnung getragen werden. Beabsichtigt ist eine systematische Zusammenführung von Familien, Schule und Jugendhilfe als bislang weitgehend unabhängig voneinander agierenden gesellschaftlichen Bildungsorten. Insbesondere soll eine stärkere Öffnung hin zu familialen Lebenswelten und eine vermehrte Beteiligung und Mitwirkung von Eltern erreicht werden (vgl. BMFSFJ 2005b).
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