Zusammenfassung
Seit dem vor gut zehn Jahren unter Rot-Grün durchgesetzten Paradigmenwechsel ist die gesetzliche Rente nicht mehr einem bestimmten Sicherungsziel verpflichtet; ihre weitere Entwicklung wird vielmehr ausschließlich bestimmt vom Ziel der Beitragssatzbegrenzung. Infolgedessen wird das Leistungsniveau der gesetzlichen Rentenversicherung (gRV) bis zum Jahre 2030 um rund ein Fünftel sinken. Die entstehende Sicherungslücke soll durch die seither staatlich geförderte betriebliche Altersversorgung (bAV) und die private Altersvorsorge (pAV) geschlossen werden („Drei-Säulen-Modell“ oder „Drei-Schichten-Modell“ nach Schmähl 2007, S. 10). Damit sei „Lebensstandardsicherung im Alter […] auch künftig auf dem heutigen Niveau gewährleistet“. Darüber hinaus war die gRV über die vergangenen Jahrzehnte hinweg aber auch in der Lage, strukturelle Armutsfestigkeit sicherzustellen, also denjenigen Versicherten, die ihr langjährig als vollzeitnah Beschäftigte angehört haben, eine Rente deutlich über dem Niveau der Sozialhilfe zu garantieren. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob diese beiden Ziele im Rahmen des neuen Alterssicherungssystems auch künftig vom Grundsatz her erreichbar sein werden.
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Literaturverzeichnis
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Steffen, J. (2012). Lebensstandardsicherung und Armutsfestigkeit im „Drei-Säulen-Modell“ der Alterssicherung. In: Bispinck, R., Bosch, G., Hofemann, K., Naegele, G. (eds) Sozialpolitik und Sozialstaat. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-19024-2_25
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