Zusammenfassung
Die Veränderungen im Verhältnis von Wirtschaft und Hochschulen in der wirtschaftsbezogenen Weiterbildung müssen vor dem Hintergrund des Wandels von Organisationen, Arbeit und Berufsstrukturen betrachtet werden. Die Liberalisierung des Bildungsmarktes ist verbunden mit einer imposanten Vervielfachung der Akteure im Bereich akademischer Erwachsenenbildung. Neben den klassischen Hochschularten entstehen neue Organisationsformen privater Träger, die mit dem Anspruch antreten, innovative Wege zur Verknüpfung von Erwerbsarbeit und Lernen zu gehen. Diese grundlegende Veränderung des Institutionengefüges im deutschen Bildungssystem äußert sich in Reformen, die sowohl die Steuerungs- und Verwaltungsprozesse, die Finanzierungsmodalitäten, die Personalstruktur als auch die curricularen Aspekte betreffen. Juristische Deregulierung im Hochschulsektor öffnet das Feld für Wettbewerbsmechanismen und ermöglicht Wirtschaftsunternehmen, in einen Bereich einzudringen, der traditionell von den staatlichen Hochschulen besetzt wird. Mit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen im Rahmen des Bologna- Prozesses wird die strikte Trennung zwischen erstem berufsbildendem Abschluss und Weiterbildung aufgehoben. Zudem werden Universitäts- und Fachhochschulabschlüsse als Ausbildung formal gleichgestellt.
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Zastrow, J. (2012). Die institutionelle Neuausrichtung der wissenschaftlichen Managementweiterbildung - Ein Beitrag zur Entwicklung des organisationalen Feldes der wissenschaftlichen Weiterbildung in Deutschland. In: Wilkesmann, U., Schmid, C.J. (eds) Hochschule als Organisation. Organisationssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18770-9_20
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