Zusammenfassung
Im gegenwärtigen Umbruchprozeß industrieller Produktion kommt es zu einer umfassenden Reorganisation betrieblicher Prozesse und zwischenbetrieblicher Beziehungen. Systemische Rationalisierungsstrategien richten sich über Teilprozesse, Betriebe und Unternehmen hinweg auf die Flexibilisierung und Effektivierung des gesamten Wertschöpfungsprozesses. Mit der Restrukturierung unternehmensübergreifender Produktion verändern sich auch die Macht- und Abhängigkeitsbeziehungen zwischen und in den Unternehmen. Der faktischen oder fiktiven Autonomie von Produktionseinheiten steht die Macht fokaler Unternehmen in Wertschöpfungsketten gegenüber. “Autonomie” und “Kontrolle” oder “Markt” und “Hierarchie” werden in den entstehenden Produktionsnetzwerken zu einem neuen Koordinations- und Steuerungsmechanismus miteinander verbunden und bilden ein neues versachlichtes Herrschaftsmuster.
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Literaturverzeichnis
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Sauer, D., Döhl, V. (1997). Kontrolle durch Autonomie — Zum Formwandel von Herrschaft bei unternehmensübergreifender Rationalisierung. In: Sydow, J., Windeler, A. (eds) Management interorganisationaler Beziehungen. Schriftenreihe der ISDN-Forschungskommission des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96384-0_12
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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