Zusammenfassung
Betrachtet man soziale Wirklichkeit als sinnhaft konstruiert und vertritt man die Auffassung, daß das Verstehen von sozialer Wirklichkeit nicht in einem einsamen Ich fundiert, sondern auf einer Verständigung basiert, die bereits vom Wir ausgeht, dann stellen sich zumindest zwei Fragen: Die erste Frage gilt den basalen Orten gemeinsamer wirklichkeitskonstruierender Prozesse, die zweite Frage den Prozessen selbst und ihrer Struktur.
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Literatur
Peter L. Berger, Hansfried Kellner, Die Ehe und die Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Abhandlung zur Mikrosoziologie des Wissens, Soziale Welt 16, 1965, S. 222
Im Historischen Wörterbuch der Philosophie Bd. 6: Sp. 893 ist „Nomos“ als „Brauchtum, Sitte, Lebensordnung einer Gemeinschaft“ bestimmt.
G. Burkart, M. Kohli, Liebe, Ehe, Elternschaft. Die Zukunft der Familie, München 1992
Burkart, Kohli 1992, S. 15
Ulrich Beck, Phänomen mit Überlebenschancen: Zum statistischen Ringkampf um die Familie, Süddeutsche Zeitung vom 13.01.94
R. Welter-Enderlin, Paare, Leidenschaft und Langeweile — Männer und Frauen in Zeiten des Übergangs, München 1992, S. 10
Berger, Kellner 1965, S. 222
Vgl. Aron Gurwitsch, Die mitmenschlichen Begegnungen in der Milieuwelt, Berlin 1977
Gurwitsch 1977, S. 121
Max Scheler 1966, S. 158
Allerdings ist die Thematisierung habitueller Abläufe als Möglichkeit bzw., je komplexer eine Gesellschaft wird, Notwendigkeit ständig gegeben. Wir sehen hiervon an dieser Stelle nur deshalb ab, um habitualisiertes Handeln idealtypisch darzustellen.
Gurwitsch 1977, S. 124
Maurice Merleau-Ponty, Die Struktur des Verhaltens, Berlin 1976, S. 193
Deshalb sind Fremde auch geeignete Transformationsagenten für in Routine erstarrte Milieus.
in seinem Vortrag „Typus und Regel“ beim wissenschaftlichen Kolloquium zu Ehren von Thomas Luckmann an der Universität Konstanz, 4.–7.2.94
Ulrich Oevermann, Sozialisationstheorie — Ansätze zu einer soziologischen Sozialisationstheorie und ihre Konsequenzen für die allgemeine soziologische Analyse, In: M.R. Lepsius (Hg.), Deutsche Soziologie seit 1945, Sonderheft 21 der KZfSS, Opladen, S. 143–68
W. Blankenburg, Der Verlust der natürlichen Selbstverständlichkeit, Stuutgart 1971
Für ein Beispiel vgl.: Bruno Hildenbrand, Alltag und Krankheit — Ethnographie einer Familie, Stuttgart 1983, S. 50–58
Thomas Luckmann, Soziologie der Sprache, in: R. König (Hg.), Handbuch der empirischen Sozialforschung Bd. 13, Stuttgart 1979, S. 36
Alois Hahn, Familie und Selbstthematisierung, in: K. Lüscher u.a. (Hg.), Die ‚postmoderne‘ Familie, Konstanz 1988, S. 169–79
H.-G. Brose, B. Hildenbrand, Biographisierung von Erleben und Handeln, in: dies., Vom Ende des Individuums zur Individualität ohne Ende, Opladen 1988
Zur hier zugrundeliegenden strukturellen Spannung von formaler und materialer Rationalität vgl. Hansfried Kellner, Frank W. Heuberger, Die Rationalität der ‚Postmoderne‘ und ihrer Träger, in: Hans-Georg Soeffher (Hg.), Kultur und Alltag, Soziale Welt Sonderband 6, Göttingen 1988, S. 325–37
R. Winter, Das Spannungsfeld zwischen Indviduum und Familie: Selbstthematisierung in der Familie und familiale Selbstthematisierung, System Familie 3, S. 251
Diese können, wie Evan Imber-Black überzeugend gezeigt hat, in einer paradoxen, den von Kellner und Heuberger (1988, S. 334) erhobenen Technokratievorwurf umgehenden und professionstheoretisch adäquaten Form therapeutisch in ein Familienleben eingeführt werden, um neue familiale Selbstverständlichkeiten zu etablieren. Vgl. Evan Imber-Black, Rituale des Heilens und des Feierns, System Familie 3, 1990, S. 237–50.
Thomas Luckmann, Grundformen der gesellschaftlichen Vermitlung des Wissens: Kommunikative Gattungen, in: F. Neidhardt, M.R. Lepsius, J. Weiß (Hg.), Kultur und Gesellschaft, Sonderheft 27 der KZfSS, Opladen 1986, S. 196ff.
Wilhelm Schapp, In Geschichten verstrickt — zum Sein von Mensch und Ding, Wiesbaden 1979, S.5
Schapp 1979, S. 126
K. Stierle, Erfahrung und narrative Form. Bemerkungen zu ihrem Zusammenhang in Fiktion und Historiographie. In: J. Kocka, T. Nipperdey (Hrsg.), Theorie und Erzählung in der Geschichte. München 1979 S. 92
Stierle 1979, S. 93
Stierle 1979, S. 96
A. Jolles, Einfache Formen, Tübingen 1982, S. 203
B. Hildenbrand, Alltag als Therapie — Ablöseprozesse Schizophrener in der psychiatrischen Übergangseinrichtung. Bern, Stuttgart 1991
Zur allgemeinen Problematik der Landwirtschaft vgl. Bruno Hildenbrand, Karl F. Bohler, W. Jahn, R. Schmitt, Bauernfamilien im Modernisierungsprozeß, Frankfurt a.M. 1992
Vgl. R. Sieder, Sozialgeschichte der Familie, Frankfurt a.M. 1987, S. 30
Bruno Hildenbrand, Familiensituation und Ablöseprozesse Schizophrener, Soziale Welt 36, 1985
Wir beschränken uns hier auf eine familiendynamische Erklärung und ziehen die Frage nach der Psychopathologie Gerdas nicht in Betracht.
Peter L. Berger, Zum Problem der mannigfaltigen Wirklichkeiten: Alfred Schütz und Robert Musil. In: R. Grathoff, B. Waldenfels (Hrsg.) Sozialität und Intersubjektivität. München 1983, S. 244
A. Lehmann, Flüchtlingserinnerungen im Erzählen zwischen den Generationen, BIOS 1989, S. 189
Bichsel, dessen Ausführungen zu dem hier verhandelten Thema lesenswert sind, schreibt: „Eine Geschichte trägt die Besänftigung der Welt in sich. (...) Was eine Form findet, verliert die chaotische Gefährdung.“, Peter Bichsel, Der Leser. Das Erzählen. Frankfurter Poetik-Vorlesungen, Darmstadt/Neuwied 1982, S. 11
Alfred Schütz, Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt, Frankfurt a.M 1974 (1932)
Luckmann 1986, S. 204
Luckmann 1986, S. 200
Daher ist es nicht verwunderlich, daß in bestimmten Formen von Paar- und Familientherapie das Geschichten erzählen zum Handwerkszeug gehört. Vgl. Welter-Enderlin (1990).
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© 1997 Leske + Budrich, Opladen
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Hildenbrand, B. (1997). Die Ehe und die Konstruktion der Wirklichkeit Überlegungen zu einem Aufsatz aus dem Abstand von 30 Jahren. In: Wicke, M. (eds) Konfigurationen Lebensweltlicher Strukturphänomene. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96030-6_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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