Zusammenfassung
Am Ende des 20. Jahrhunderts ist die Demokratie fast zu einer universellen Norm für Herrschaftsordnungen geworden. Das zeigt sich u.a. daran, daß Abweichungen von dieser Norm vor der Weltöffentlichkeit eigens gerechtfertigt werden müssen. Autoritäre Regime behaupten beispielsweise gerne, die Demokratie wieder oder allererst einzuführen, wenn die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür erfüllt sind und stabilisieren auf diese Weise die Norm selbst (Taylor 1992). Nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus in Mittel- und Osteuropa ist das Vorbild, an dem sich diese Norm orientiert, praktisch das der liberalen Demokratien in Westeuropa und Nordamerika. Diese liberalen Demokratien bilden deshalb auch den Bezugspunkt für die politischen Transformationsprozesse der vormals staatssozialistischen Gesellschaften.
Für hilfreiche kritische Kommentare zur ersten Fassung dieses Beitrags bin ich Oscar W. Gabriel, Rolf Hackenbroch, Max Kaase und Edeltraud Roller verpflichtet.
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Literatur
Die Entwicklung der Bundesrepublik nach ihrer Gründung im Jahre 1949 wurde beispielsweise durch einen solchen Effekt von unten nach oben bestimmt. Durch die andauerende ökonomische Prosperität gab es einen positiven Einstellungstransfer auf die Strukturen und Prinzipien der Demokratie und mit der Zeit eine Akzeptanz dieser Demokratie „um ihrer selbst Willen“ (Fuchs 1989).
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Fuchs, D. (1997). Welche Demokratie wollen die Deutschen?. In: Gabriel, O.W. (eds) Politische Orientierungen und Verhaltensweisen im vereinigten Deutschland. Beiträge zu den Berichten der Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern e.V. (KSPW), vol 3.3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95869-3_4
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