Zusammenfassung
Die Forderung einer geschlechtergerechten Entlohnung wurde bereits in den frühen Jahren der Betriebswirtschaftslehre von einem ihrer Vertreter aufgestellt: In seinem 1914 erschienenen Buch ‚Betrieb-Wissenschaft‘ mahnte Rudolf Dietrich1 gleiche Löhne für gleiche oder ähnliche Arbeit von Frauen bei gleicher Arbeitszeit an, denn: „Es besteht kein vernünftiger Grund dafür, die Löhne der Frauen, weil sie Frauen sind, niedriger zu bemessen“ (Dietrich, 1914, S. 453, zitiert nach Krell, 2004, S. 20). Neben dieser ausgesprochen progressiven Forderung wurden Frauen in der frühen Betriebswirtschaftslehre eher unter den Aspekten der Sittlichkeit und einer an die, weiblichen Besonderheiten und Erfordernisse’ angepassten Arbeitsgestaltung erwähnt (vgl. ebd., S. 22).
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Jochmann-Döll, A. (2005). Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit. In: Krell, G. (eds) Betriebswirtschaftslehre und Gender Studies. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90234-4_8
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