Zusammenfassung
Im Unterschied zur Zeit zwischen den beiden Weltkriegen hatten sich bis Ende der achtziger Jahre in Osteuropa1 günstige Bedingungen für den Übergang von staatssozialistischen zu demokratisch-kapitalistischen Systemen herausgebildet. Die vormalige Hegemonialmacht Sowjetunion war infolge interner Krisen nicht mehr in der Lage, ihr Interesse an der Aufrechterhaltung einer regionalen Vormachtstellung politisch durchzusetzen; zudem war sie selbst auf dem Weg der politischen Liberalisierung sehr weit vorangeschritten. Sie leistete in der Ära Gorbatschow dem Systemwandel in Osteuropa — gewollt oder ungewollt — sogar Vorschub. In den westeuropäischen Staaten hatten sich inzwischen — ebenfalls anders als in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts — uneingeschränkt demokratische Ordnungen fest etabliert. Die Westbindung, die die meisten politischen Lager im postkommunistischen Osteuropa anstreben, bedeutet daher eine wichtige Antriebskraft, um auf dem Weg der Demokratisierung und der ökonomischen Liberalisierung voranzuschreiten.
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References
Unter Osteuropa verstehen wir hier den europäischen Teil des ehemaligen sowjetischen Einflußbereichs im allgemeinen und die neun in diesem Band behandelten Länder im besonderen.
Gerhard Mangott, Parteienbildung und Parteiensysteme in Ost-Mitteleuropa im Vergleich, in: Peter Gerlich/Fritz Plasser/Peter A. Ulram (Hrsg.), Regimewechsel. Demokratisierung und politische Kultur in Ost-Mitteleuropa,Wien 1992, S. 99-127, hier S.102, 105.
Gert-Joachim Glaeßner, Demokratie nach dem Ende des Kommunismus,Opladen 1994, S. 252. Vgl. auch Dieter Segert/Csilla Machos, Parteien in Osteuropa — Kontext und Akteure,Opladen 1995, S. 15, 233ff.
Hans-Dieter Klingemann, Die Entstehung wettbewerbsorientierter Parteiensysteme in Osteuropa, in: Wolfgang Zapf/Meinolf Dierkes (Hrsg.), Institutionenvergleich und Institutionendynamik,Berlin 1994 (WZB-Jahrbuch), S. 13-38, Zit. S. 14. Bei Sartori (Parties and Party Systems,Cambridge 1976, S. 64) heißt es: “A party is any political group identified by an official label that presents at elections, and is capable of placing through elections, candidates for public office.”
Wilhelm Hennis, Überdehnt und abgekoppelt. An den Grenzen des Parteienstaates, in: Christian Graf von Krockow (Hrsg.), Brauchen wir ein neues Parteiensystem?,Frankfurt a. M. 1983, S. 28–46, Zit. S. 30.
So auch Attila Ágh, The Hungarian Party System and Party Theory in the Transition of Central Europe, in: Journal of Theoretical Politics,6. Jg. (1994), H. 2, S. 217-238.
Guillermo O’Donnell/Phillipe C. Schmitter/Lawrence Whitehead (Hrsg.), Transitions from Authoritarian Rule. Prospects for Democracy,Baltimore 1986. Vgl. auch die Beiträge in: Klaus v. Beyme/Claus Offe (Hrsg.), Politische Theorien in derÄra der Transformation,PVS-Sonderheft 26, Opladen 1995; Wolfgang Merkel (Hrsg.), Systemwechsel 1. Theorien, Ansätze und Konzepte der Transitionsforschung, 2.Aufl., Opladen 1996.
Typologie nach: Klaus von Beyme, Systemwechsel in Osteuropa,Frankfurt a. M. 1994, S. 94ff; Glaeßner, Demokratie(Anm. 3), S. 214; Wolfgang Merkel, Institutionalisierung und Konsolidierung der Demokratie in Ostmitteleuropa, in: ders./Eber-hard Sandschneider/Dieter Segert (Hrsg.), Systemwechsel 2. Die Institutionalisierung der Demokratie,Opladen 1996, S. 73-112, hier S. 84.
Auf die besondere Bedeutung von Institutionen und Eliten kann hier nicht eingegangen werden. Vgl. Ellen Bos, Die Rolle von Eliten und kollektiven Akteuren in Transitionsprozessen, in: Merkel, Systemwechsel 1(Anm. 7), S. 81-109.
Siehe etwa das Programm einer “Anti-Politik ” oder Havels Konzept eines “Lebens in Wahrheit”, des Ausbruchs aus der völligen Unterordnung aller gesellschaftlichen Bereiche einschließlich des Privatlebens unter die Diktatur. Vgl. György Konrá;d, Anti-politik. Mitteleuropäische Meditiationen,Frankfurt a. M. 1985; Václav Havel, Versuch in der Wahrheit zu leben,Hamburg 1990.
Beyme, Systemwechsel(Anm. 8), S. 283ff.
Vgl. hierzu Helmut Fehr, Soziale Bewegungen im Übergang zu politischen Parteien in Ost-Mitteleuropa: Polen, die Tschechische Republik, Slowakei und Ungarn, in: Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen,6. Jg. (1993), H. 2, S. 25-40.
Zum Konsolidierungsbegriff vgl. Wolfgang Merkel, Theorien der Transformation: Die demokratische Konsolidierung postautoritärer Gesellschaften, in: v. Beyme/Offe, Politische Theorien(Anm. 7), S. 30-58. Merkel schlägt in Anlehnung an Linz und Ste-pan ein Modell aus vier Ebenen vor: institutionelle Konsolidierung (zentrale Verfassungsorgane), repräsentative Konsolidierung (Parteien, Verbände), Verhaltenskonsolidierung (Interessendurchsetzung im Rahmen der Verfassungsordnung) und schließlich Konsolidierung der civic culture,der demokratischen politischen Kultur.
Zum Zusammenhang von Demokratisierung, Institutionalisierung und Konsolidierung vgl. auch Friedbert W. Rüb, Die Herausbildung politischer Institutionen in Demokratisierungsprozessen, in: Merkel, Systemwechsel 1(Anm. 7), S. 111-137; ders., Zur Funktion und Bedeutung politischer Institutionen in Systemwechselprozessen. Eine vergleichende Betrachtung, in: Merkel u.a., Systemwechsel 2(Anm. 8), S. 37-72.
Siehe z.B. die folgenden Arbeiten: v. Beyme, Systemwechsel(Anm. 8), S. 286ff; Andrá;s Körösé;nyi, Revival of the Past or New Beginning? The Nature of the Post-Communist Politics, in: András Bozóki/András Körösényi/George Schöpflin (Hrsg.), Post-Communist Transition. Emerging Pluralism in Hungary,London 1992, S. l l l ff; György Márkus, Parties, Camps and Cleavages in Hungary, in: Michael Waller/ Bruno Coppieters/Kris Deschouwer (Hrsg.), Social Democracy in a Post-Communist Europe,London 1994, S. 154ff.
Siehe Herbert Kitschelt, The Formation of Party Systems in East-Central Europe, in: Politics & Society,20. Jg. (1992), H. 1, S. 2-50; ders., Party Systems in East-Central Europe: Consolidation or Fluidity?,Paper prepared for the 1994 Annual Meeting of the APSA; Ulf Lindström, East European Social Democracy: Reborn to be Rejected, in: Lauri Karvonen/Jan Sundberg (Hrsg.), Social Democracy in Transition,Aldershot 1991, S. 269-301.
Siehe Stefanie Babst, Wahlen in Ungarn, der CSFR und Polen: Erschweren Wahlgesetze die Regierbarkeit?, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen,23. Jg. (1992), H. 1, S. 69-83. In wichtigen Punkten — wenn auch nicht ausschließlich — institutionell argumentieren: Jan A. Dellenbrant/Sten Berglund, The Evolution of Party Systems in Eastern Europe, in: The Journal of Communist Studies,8. Jg. (1992), H. 1, S. 148ff. Man könnte in einem weiten Sinne wohl auch die Erklärung von Karl und Schmitter über die Ursachen der Konsolidierung und des Auseinanderbrechens von multiethnischen Staaten im Transitionsprozeß einer institutionellen Argumentationsweise zurechnen: Terry Karl/Phillipe C. Schmitter, Modes of Transition in Latin America, Southern Europe and Eastern Europe, in: International Social Science Journal128, 43. Jg. (1991), S. 269-284.
Geoffrey Evans/Stephen Whitefield, Identifying the Bases of Party Competition in Eastern Europe, in: British Journal of Political Science,23. Jg. (1993), H. 4, S. 521-548, heben drei Modelle hervor: Parteiensysteme könnten auf stabilen sozioökonomi-schen Cleavages, auf ethnischen Konfliktlinien oder auf Issue-Konflikten basieren. — Sie polemisieren in diesem Zusammenhang besonders gegen Kitschelt (S. 535ff), der die sozioökonomischen Interessenlagen bei der Modellierung postkommunistischer Parteiensysteme hervorhebt. In einer 1994 veröffentlichten Arbeit hat Kitschelt seine Position von 1992 allerdings relativiert. Vgl. Kitschelt, Formation (Anm. 16); ders., Party Systems(Anm. 16).
Glaeßner, Demokratie(Anm. 3), S. 140.
Ebd., S. 164.
Mangott, Parteienbildung (Anm. 2), S. 100.
Dafür finden sich viele Belege in diesem Band. Vgl. auch Gerlich/Plasser/Ulram, Regimewechsel(Anm. 2); Matthew Wyman/Stephen White/Bill Miller/Paul Heywood, The Place of “Party ” in Post-Communist Europe, in: Party Politics,1. Jg. (1995), H. 4, S. 535-548; Richard Rose, Mobilizing Demobilized Voters in Post-Communist Societies, in: ebd., S. 549-563.
Merkel (Institutionalisierung, Anm. 8, S. 78) unterscheidet präsidentielle Regierungssysteme (kein Beispiel in Osteuropa), präsidentiell-parlamentarische Regierungssysteme (Rußland, Ukraine), parlamentarisch-präsidentielle Regierungssysteme (Polen, Rumänien) und parlamentarische Regierungssysteme (Albanien, Bulgarien, Slowakei, Tschechien, Ungarn).
Friedbert W. Rüb, Schach dem Parlament! — Über semi-präsidentielle Regierungssysteme in einigen postkommunistischen Gesellschaften, in: Leviathan,22. Jg. (1994), H 2, S 260-292
Vgl.z.B. Babst, Wahlen (Anm. 17).
Mirjana Kasapoviç/Dieter Nohlen, Wahlsysteme und Systemwechsel in Osteuropa, in: Merkel u.a., Systemwechsel 2(Anm. 8), S. 213-259, hier S. 215.
“Ein Teil des Parlaments wird nach dem Prinzip der Mehrheitswahl, der andere nach jenem der Verhältniswahl gewählt. Je nach dem Anteil der nach Majorz bzw. Proporz gewählten Abgeordneten neigt das Wahlsystem dazu, der Mehrheitswahl oder der Verhältniswahl anzugehören. ” (ebd., S. 216).
Ähnlich wie das Grabensystem. Bei der Vergabe der Mandate nach dem Verhältnisprinzip werden allerdings die nach dem Mehrheitsprinzip vergebenen Mandate berücksichtigt und die entsprechenden Stimmen nicht mehr gezählt.
Ebd., S. 249.
Vgl. Sarah Birch, The Ukrainian Parliamentary and Presidential Elections of 1994, in: Electoral Studies,14. Jg. (1995), H. 1, S. 93-99, hier S. 96ff.
Vgl. Alexander Ott, Die politischen Parteien in der Ukraine, Berichte des BIO st,13/1995, S. 25.
Seymour Martin Lipset/Stein Rokkan, Cleavage Structures, Party Systems and Voter Alignments, in: dies. (Hrsg.), Party Systems and Voter Alignments: Cross-National Perspectives,New York 1967, S. 1-64.
Diese Variante der “Freezing-These ” vertritt z.B. Michael G. Roskin, hier zit. nach Mangott, Parteienbildung (Anm. 2), S. 107, Anm. 28.
So z.B. Glaeßner, Demokratie(Anm. 3), S. 253ff.
Vernon Bogdanor, Founding Elections and Regime Change, in: Electoral Studies,9. Jg. (1990), H. 4, S. 288-294.
Vgl. Dieter Segert, Ursprung und Wirkungsmöglichkeiten von “historischen Parteien ” im osteuropäischen Transformationsprozeß, in: ders. (Hrsg.), Konfliktregulierung durch Parteien und politische Stabilität in Ostmitteleuropa,Frankfurt a. M. usw. 1994, S. 13-29.
Piotr S. Wandycz, The Price of Freedom: A History of East Central Europe from the Middle Ages to the Present,London/New York 1992, S. 270f.
Cornelius Ochmann, Ukraine, in: Werner Weidenfeld (Hrsg.), Demokratie und Marktwirtschaft in Osteuropa. Strategien für Europa,2. überarb. Aufl., Gütersloh 1995, S. 389-403, Zit. S. 392.
Vgl. ebd., S. 395f.
Vgl. Birch, Elections (Anm. 30), S. 97ff.
Vgl. v. Beyme, Systemwechsel(Anm. 8), S. 285, 287ff.
Mit anderem Akzent: Dieter Segert (Hrsg.), Spätsozialismus und Parteienbildung in Osteuropa nach 1989,Berlin 1996. Der Versuch, osteuropäische Parteiensysteme mit der Art des Systemwechsels zu erklären, ist bislang nicht erfolgreich gewesen. Vgl. z.B. Sharon Werning Rivera, Historical Cleavages or Transition Mode? Influences on the Emerging Party Systems in Poland, Hungary and Czechoslovakia, in: Party Politics,2. Jg. (1996), H. 2, S. 177-208.
Kitschelt, Formation (Anm. 16), S. 16ff.
Ein ähnliches Modell konstruieren Brokl/Mansfeldová für Tschechien (in: Se-gert/Machos, Parteien,Anm. 3, S. 142). Hedeler/Segert (in: ebd., S. 201) präsentieren für Rußland ein Modell nach Denisov, das aus den Konfliktlinien Gleichheit versus Freiheit und Demokratie versus Diktatur besteht.
Eine Übersicht über die Strategien wirtschaftlicher Umgestaltung in den Staaten Osteuropas bietet: Weidenfeld, Demokratie(Anm. 38).
Vgl. Segert/Machos, Parteien(Anm. 3), S. 268ff.
György Mårkus, Das ungarische Parteiensystem — Legitimationsprobleme und Konfliktlinien, in: Egbert Jahn/Rudolf Wildenmann (Hrsg.), Stabilität in Ostmitteleuropa?,Baden-Baden 1995, S. 91-106, hier: S. l00ff.
Glaeßner, Demokratie(Anm. 3), S. 260.
Ágh bemängelt mit Recht, daß sich die Parteienforschung bezüglich Osteuropa in erster Linie mit den Parteiensystemen bzw. mit dem Parteiwesen insgesamt befaßt und darüber die Analyse einzelner Parteien vernachlässigt. Vgl. Attila Ágh, Partial Consolidation of the East-Central European Parties. The Case of the Hungarian Socialist Party, in: Party Politics,1. Jg. (1995), H. 4, S. 491-514, hier S. 491.
Die Länderkapitel dieses Bandes enthalten viele Beispiele dafür, daß die Entstehung von Parteien auch im Zusammenhang mit Assoziations-und Dissoziationsprozessen (Fusionen, Abspaltungen usw.) innerhalb der Parteiensysteme betrachtet werden muß. Dieser für die Geschichte einer Partei durchaus relevante Aspekt kann in unserer Typologie aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht berücksichtigt werden.
Klingemann (Entstehung, Anm. 4, S. 19) schlägt die Unterscheidung von “sozio-kul-turellen”, “reformierten kommunistischen ” und “neuen Programmparteien ” vor; sie ist ebenfalls mit erheblichen Abgrenzungsproblemen verbunden.
Gemessen an der politischen Kultur der Bundesrepublik handelt es sich bei den nationalistischen Parteien in Osteuropa zumeist um (wenigstens in Teilen) rechtsextreme Organisationen mit oft sogar faschistoiden Merkmalen. Klingemann (Entstehung, Anm. 4, S. 26) weist allerdings mit Recht darauf hin, daß nationalistische Parteien “einerseits in den Ländern entstanden [sind], die um ihre Unabhängigkeit kämpfen mußten. Andererseits fanden sie Unterstützung in Ländern mit ethnischen Minderheiten oder solchen mit einer größeren Diaspora.”
Die Zuordnung der Parteien erfolgte auf der Grundlage der Beiträge dieses Bandes und gegebenenfalls weiterer Literatur. Da viele Parteien seit 1989 ihr programmatisches Profil verändert haben, wurde gegebenenfalls nur der aktuelle Stand berücksichtigt.
Siehe oben S. 313.
Siehe oben S. 358ff.
Meseznikov bezeichnet die HZDS als eine “non-standard”-Partei, weil sie sich u.a. wegen ihrer Neigung zu nationalem und sozialem Populismus, wegen ihres Autorita-rismus und ihrer Radikalität und schließlich wegen ihres Hangs zu Konfrontation nicht in das traditionelle Schema “konservativ-liberal-sozialdemokratisch ” einordnen lasse. Vgl. Grigorij Meseznikov, The Parliamentary Elections 1994: A Confirmation of the Split of the Party System in Slovakia, in: Sofia Szomolányi/ders. (Hrsg.), Slovakia: Parliamentary Elections 1994. Causes — Consequences — Prospects,Bratislava 1995, S. 103-113. Unserer Auffassung nach ist die HZDS hinsichtlich ihrer Orientierung noch am ehesten eine sozialdemokratische Partei.
Klingemann, Entstehung (Anm. 4).
Bei Veränderungen im Laufe einer Legislaturperiode wurde das Wahlergebnis zugrunde gelegt.
Herbert Kitschelt, Formation of Party Cleavages in Post-Communist Democracies. Theoretical Positions, in: Party Politics,1. Jg. (1995), H. 4, S. 447-472.
Wenn Parteien bei einem Klassifikationsmerkmal mehreren Typen zugeordnet werden mußten, wurde nur das erste (wichtigste) gezählt.
In Klammern die Anzahl der Parteien, denen der entsprechende Typ an zweiter Stelle zugeordnet wurde.
Jan Ake Dellenbrant hat diesen Typ vor einigen Jahren irrtümlich als wesentlich für die Entwicklung der osteuropäischen Parteiensysteme bezeichnet. Er verwies darauf, daß insbesondere im polarisierten Pluralismus Parteien existierten, die die demokratischen Spielregeln ablehnten (Anti-System-Parteien) und mitunter ihre Vetomacht sogar dazu gebrauchten, die gesamte Regierungsarbeit zu blockieren, ohne praktikable Alternativen anzubieten. Siehe Dellenbrant/Berglund, Evolution (Anm. 17). Vgl. auch Stephen White/Judy Batt/Paul G. Lewis, Developments in East European Politics,Basingstoke/London 1993, S. 158ff.
Siehe oben S. 315ff.
Vgl. Übersicht 3, Anm. a.
Einzelheiten im Beitrag von Gnauck und Harms in diesem Band, insbes. S. 306ff.
Die Gruppe der parlamentarisch relevanten Parteien besteht aus den dominanten Parteien (3), den relativ dominanten Parteien (2), den Flügelparteien (6) sowie — soweit noch nicht berücksichtigt — den stärksten Oppositionsparteien (5). In der Ukraine existiert keiner dieser Typen. Die unterschiedliche Bedeutung der Parlamente wird bei dieser Betrachtungsweise ausgeklammert.
Ohne Rußland und Ukraine.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit werden Machtwechsel während einer Legislaturperiode ausgeklammert.
Titel einer Dokumentationsseite der Frankfurter Rundschau v. 21.1.1994, S. 12 — allerdings ohne Fragezeichen.
Vgl. Michael Waller, Adaption of the Former Communist Parties of East-Central Europe. A Case of Social-democratization?, in: Party Politics,1. Jg. (1995), H. 4, S. 473-490. Die Wahlerfolge kommunistischer (Nachfolge-) Parteien beruhen zudem oft auch darauf, daß sie als Interessenvertretung der alten Nomenklatura dienen. Vgl. dazu den Beitrag von Körösényi in diesem Band (S. 166). So ist die russische Agrarpar-tei (APR) eine Art Interessenverband der (ehemaligen) Direktoren der sozialistischen Landwirtschaftsbetriebe. Vgl. dazu den Beitrag von Gnauck und Harms, oben S. 319f.
Ivo Georgiev, Spätsozialistische Voraussetzungen der Wahlerfolge der Bulgarischen Sozialistischen Partei, in: Segert, Spätsozialismus(Anm. 42), S. 161-174.
Heinz Timmermann, Die KP-Nachfolgeparteien in Osteuropa: Aufschwung durch Anpassung an nationale Bedingungen und Aspirationen, Berichte des BlOst,31/1994, S. 4.
Merkel, Institutionalisierung (Anm. 8), S. 89. Vgl. auch Geoffrey Evans/Stephen Whitefield, Economic Ideology and Political Success. Communist-successor Parties in the Czech Republic, Slovakia and Hungary Compared, in: Party Politics,1. Jg. (1995), H. 4, S. 565-578.
Timmermann, KP-Nachfolgeparteien(Anm. 72), S. 5.
Rüb, Funktion und Bedeutung (Anm. 14), S. 66.
Ebd.
Vgl. Larry Diamond, Three Paradoxes of Democracy, in: Journal of Demoracy,1. Jg. (1990), H. 1,S. 48–60.
Glaeßner, Demokratie (Anm. 3), S. 252.
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Stöss, R., Segert, D. (1997). Entstehung, Struktur und Entwicklung von Parteiensystemen in Osteuropa nach 1989 — Eine Bilanz. In: Segert, D., Stöss, R., Niedermayer, O. (eds) Parteiensysteme in postkommunistischen Gesellschaften Osteuropas. Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin, vol 82. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85102-4_11
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