Zusammenfassung
Musikredakteure teilen mit Fußballmoderatoren ein ähnliches Schicksal: In ihrem jeweiligen Metier fühlt sich jeder kompetent; alle reden mit und wissen es besser. Entsprechend schwierig gestaltet sich das Arbeitsfeld der Musikredakteure im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Bei mangelndem Publikumserfolg von Programmen neigen die Kollegen der Wortredaktionen dazu, die Schuld zuerst in einer „falschen“Musikauswahl zu suchen. Kulturkritiker und Kenner der Musikszenen schreiben publikumsattraktive Programme stereotyp als „Dudelfunk“ab und werfen den Ra- diomachem platten Populismus vor. Verbandsvertreter des Privatfunks setzen sich aus durchsichtigen Motiven dafür ein, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk überwiegend anspruchsvolle, von Minderheiten goutierte Popmusik zu spielen. Die Hörer dagegen erwarten - ebenso wie die Werbekunden - ein attraktives Musikprogramm.
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Anmerkungen
vgl. McLuhan, M.: Die magischen Kanäle - Understanding Media. Basel, 1995 ( Neuauflage),
vgl. Lerg, E.: Rundfunkpolitik in der Weimarer Republik. In: Bausch, H. (Hrsg.): Rundfunk in Deutschland, Bd.L. München, 1980.
Vgl. McLuhan, M.: a.A.O.
vgl. Bausch, H.: Rundfunkpolitik nach 1945, Teil 1. In: Bausch, H. (Hrsg.): Rundfunk in Deutschland, Bd. 3. München, 1980.
siehe: Bessler, H.: Zur Zukunft des Hörfunks. In: Hans-Bredow-Institut (Hrsg.): Die Zukunft des Hörfunkprogramms. Hamburg, 1982.
vgl. Dussel, K., Lersch, E., Müller, J.: Rundfunk in Stuttgart 1950-1959. Südfunk-Hefte 21, Stuttgart, 1995.
Die bereits existierende regionale, vierte Kette des SDR (Südfunk4) ist hier nicht erwähnt, da sie kein eigenständiges Musikprogramm ausstrahlte, sondern Sendungen und Musik aus SDRl übernahm.
SDR und SWF werden zum 30.9.1998 aufgelöst und gehen in der neu gegründeten Zwei- Länderanstalt Südwestrundfiink (SWR) auf.
Bessler, H.: a.A.O., S. 52.
zit. nach Desmond, M.: Entstehungsgeschichte, kulttirelles Umfeld und Rezeption der RAVAG- Studie von 1932, Musik und Gesellschaft 24, Wien, 1996. S. 79.
vgl. Bessler, H.: Hörer- und Zuschauerforschung. In: Bausch H. (Hrsg.): Rundfunk in Deutschland. Bd. 5, München, 1980.
Noelle, E., Neumann, E.: Jahrbuch der öffentlichen Meinung 1958-1964. Allensbach, 1964.
Ehlers, R.: Die BedeuUmg der Musik im Alltag. SUittgart, 1984 ( SDR, unveröffentlicht),
vgl. Drengberg, J.: Formatanalyse für Radioprogramme. Media Perspektiven Heft 4, Frankfurt, 1993. S. 183–190.
vgl. Eberly, P.: Music In The Air - America’s Changing Tastes. In: Popular Music 1920-1980. New York, 1982.
Halper, D. L.: Music Radio Director. New York, 1991.
Neue Ergebnisse zur Intensität der Radionutzung von Blumers (1998), in diesem Band, weisen darauf hin, daß diese Annahme nicht immer zutrifil.
Die entsprechende Frage lautet: Ganz allgemein zum Radiohören. Stellen Sie sich vor, Sie könnten jeden Tag insgesamt 100 Minuten Radio hören und das Verhälttiis von Musik- und Wortbeiträgen selbst bestimmen. Wieviel von 100 Minuten würden Sie gern Musik hören
Die hier angeführten Ergebnisse basieren auf einer linearen Regressionsanalyse zwischen der Gesamtnote (Gefallen) des meistgehörten Radioprogramms und den Einzelnoten (Gefallen) für sieben Programmbestandteile auf einer 1 ler-Skala (0-10 Punkte). (N = 3.444 Erwachsene ab 14 Jahren).
Der von der SDR-Medienforschung verwendete Ansatz ist in einem Artikel von Bucher/Schröter ausführlich dargestellt: Bucher, H. J., Schröter, C.: Privatrechtliche Hörfunkprogramme zwischen Kommerzialisierung und publizistischem Anspruch. Eine Programm- und Informationsanalyse für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In: Media Perspektiven Heft 8, Frankfiirt, 1990. S. 517–540.
Maletzke, G.: Zum Ansatz der SDR-Musikrezeptions-Untersuchung. In: Hoflanann-Riem, Tei- chert, W.: Musik in den Medien. Baden-Baden, 1986.
Ehlers, R.: Musikpräferenzen: Einfluß der Methode. In: Hoffmann-Riem, Teichert, W.: Musik in den Medien. Baden-Baden, 1986.
Neuwöhner, U.: Hörergespräche zur Musik - Popmusik über 40. SDR (unveröffentlichter Bericht ). Stuttgart, 1993.
Die Einteilung in wort- und musikorientierte Hörer sowie einer dritten Hörergruppe mit durchschnittlichen Musik-Wort-Präferenzen basiert auf einer hierarchischen Clusteranalyse = 1.000), in die der gewünschte Musikanteil im meistens gehörten Radioprogramm und die Einschätzung von Programmbestandteilen hinsichtlich ihrer subjektiven Wichtigkeit als Variablen einbezogen wurden.
Dömer, D.: Die Logik des Mißlingens - Strategisches Denken in komplexen Sittiationen. Reinbek, 1992.
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Neuwöhner, U. (1998). Musikstudie oder Titeltest: Methoden der Musikforschung. In: Linder-Braun, C. (eds) Radioforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-83325-9_9
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Print ISBN: 978-3-531-13289-1
Online ISBN: 978-3-322-83325-9
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