Zusammenfassung
Der Souverän einer → Demokratie ist das Volk. Dieses nimmt mehr oder weniger direkt an der politischen Entscheidungsfindung teil. In repräsentativen Demokratien erfolgt die Teilnahme in der Regel über die Auswahl von Repräsentanten aus einem breiten Personalangebot. Obwohl die Abgeordneten in modernen Demokratien nicht mehr über imperative Mandate an die Interessen der Wähler (→ Wahlen/Wähler) gebunden sind, wird von ihnen, den Parteien und dem politischen System als solchem aus normativer Perspektive eine Berücksichtigung der Bürgerinteressen im politischen Entscheidungsprozeß erwartet. Diese hat nicht allein die Wiederwahl zu sichern. Vielmehr kann sie als Verkörperung des demokratischen Elements dieser Regierungsform verstanden werden. Gleichzeitig dient sie zur Sicherung der dauerhaften → politischen Unterstützung von Seiten der Bevölkerung. Die Rücksichtnahme der → Politiker auf die Interessen der Bürger bzw. deren Chance, auf politische Entscheidungen Einfluß nehmen zu können, sollte sich als Aspekt der pK einer Demokratie in entsprechenden Einstellungen der Bevölkerung widerspiegeln. In der pKf werden diese Einstellungen u.a. als externe politische Effektivität (epE) oder External Efficacy bezeichnet. Sie stehen für die Wahrnehmung der Offenheit des politischen Systems für eigene Anliegen bzw. das Vertrauen in die Rücksichtnahme der Politiker und Parteien und geben Auskunft über den Grad der Verbundenheit zwischen Bürgern und politischem System. Außerdem wird vermutet, sie förderten die → politische Beteiligung der Bürger, indem sie die Erfolgschancen ihrer Partizipation erhöhen.
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Vetter, A. (2002). Externe politische Effektivität. In: Greiffenhagen, M., Greiffenhagen, S., Neller, K. (eds) Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_18
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