Zusammenfassung
Kafkas Beziehung zur städtischen Welt und zum „urbanen Text“ ist mit dem „fantasmatischen Triangel“1 dreier mitteleuropäischer Städte, Prag, Berlin und Wien, untrennbar verbunden. Sein Verhältnis zu Wien, der Hauptstadt des habsburgischen Kaiserreiches, dessen Untertan er war, und das er doch als tödliches Riesendorf bezeichnete, erscheint oft als „weißer Fleck auf der Landkarte der Kafkaforschung“:2 Nach Wien kam er nämlich weniger als Tourist denn als „Durchreisender, als Kongreßteilnehmer, als Liebender, als Schwerkranker und schließlich als Sterbender“.3 Trotz seiner Aversion gegenüber der als veraltet und dekadent wahrgenommenen Wiener Metropole war doch Kafkas ganzes Leben durch Wien und den Verfall des 1867 gegründeten Kaiserreiches geprägt, von seiner Geburt bis zu seinem Tod im Sanatorium von Kierling im Norden Wiens.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Bibliographie
Primärliteratur
Kafka, Franz (1990): Tagebücher in der Fassung der Handschrift. Hg. v. Hans-Gerd Koch, Michael Müller und Malcolm Pasley. Frankfurt/Main: S. Fischer.
Kafka, Franz (1983): Briefe an Felice und andere Korrespondenz aus der Verlobungszeit. Hg. v. Erich Heller und Jürgen Born. Mit einer Einleitung v. Erich Heller. Frankfurt/Main: S. Fischer.
Kafka, Franz (1995): Briefe 1902–1924. Frankfurt/Main: S. Fischer.
Kafka, Franz (2019): Briefe an Milena. Erweiterte und neu geordnete Ausgabe. Hg. v. Jürgen Born und Michael Müller. Frankfurt/Main: Fischer.
Kafka, Franz (2020): Die Erzählungen und andere ausgewählte Prosa. Hg. v. Roger Hermes. Frankfurt/Main: Fischer.
Sekundärliteratur
Bahr, Hermann (1906): Wien. Stuttgart: Krabbe.
Binder, Harmut (2013): Kafkas Wien. Porträt einer schwierigen Beziehung. Prag: Vitalis.
Fischer, Ernst (Hg.) (1997): Hauptwerke der österreichischen Literatur. Einzeldarstellungen und Interpretationen. München: Kindler.
Fuchs, Rudolf (1996): „Kafka und die Prager literarischen Kreise“. In: Koch Hans-Gerd (Hg.): Als Kafka mir entgegenkam … Erinnerungen an Franz Kafka. Berlin: Wagenbach, S. 103–106.
Grillparzer, Franz (1992): Der arme Spielmann. Nachwort v. Helmut Bachmaier. Stuttgart: Reclam.
Johnston, William M. (1972): L’Esprit viennois, une histoire intellectuelle et sociale, 1848–1938. Paris: Presses Universitaires de France.
Kuh, Anton (1914): „Zwischen Wien und Berlin. Entdeckungen eines Zugereisten“. In: Prager Tagblatt Nr. 164, 17.6., S. 2.
Kuh, Anton (1924): „Nachruf “. In: Die Stunde, Nr. 380, 11.6.
Runte, Annette (2004): „Prague, métropole de l’angoisse. Transferts culturels et modernité littéraire chez Franz Kafka“. In: Germanica 43/2008 (Modes intellectuelles et capitales mitteleuropéennes autour de 1900: échanges et transferts), S. 95–104.
Schnitzler, Arthur (1913): Der Weg ins Freie. Berlin: Fischer.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2024 Frank & Timme GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Bancaud, F. (2024). Kafka und Wien, eine schmerzhafte Beziehung. In: Paumgardhen, P., Pesnel, S. (eds) Kafka in Österreich, Kafka und Österreich. Forum: Österreich, vol 19. Frank & Timme, Berlin. https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8932-4_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8932-4_4
Publisher Name: Frank & Timme, Berlin
Online ISBN: 978-3-7329-8932-4
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)