Zusammenfassung
Kompositionsgeschichtlich betrachtet, gehört das Vollenden von fragmentarisch überlieferten Werken zum gewagt-guten Ton – ausgehend von Franz Xaver Süßmayrs Zuende-Komponieren von Mozarts Requiem, über Deryck Cookes Vervollständigen der Zehnten Symphonie Gustav Mahlers bis zu Barry Coopers Erarbeiten einer „hypothetischen“ Komposition einer (vermeintlichen) „Zehnten“ Beethovens in Es-Dur.1 An Franz Schuberts Unvollendeter dagegen rührte bislang niemand; auch die „Reliquien“-Sonate blieb auf unvollendete Weise in den Ohren der meisten vollendet. In der Literatur und bildenden Kunst geht es verhaltener zu. Nun ist ohnehin nicht jedes Weiterführen ein Vollenden. Ohnedies verdankt sich das ‚Vollenden‘ einer auktorialen Entscheidung oder ergibt sich zwingend aus dem Ausschöpfen des vorliegenden Materials.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Bibliographie
Primärliteratur
Gruber, Marianne (2004): Ins Schloss. Roman. Innsbruck/Wien: Haymon.
Kafka, Franz (2007): Romane. Hg. und mit einem Nachwort versehen v. Dieter Lamping. Mit Anmerkungen, Kommentar und Zeittafel v. Sandra Poppe. Düsseldorf: Patmos.
Mann, Thomas (1990): „Dem Dichter zu Ehren. Franz Kafka und Das Schloß“. In: Ders.: Gesammelte Werke in dreizehn Bänden. Bd. X: Reden und Aufsätze 2. Frankfurt/Main: Fischer, S. 771–779.
Sekundärliteratur
Antonicek, Theophil/Fastl, Christian F. (2012): „Und eine neue Welt entspringt auf Gottes Wort“. Haydns und van Swietens späte Oratorien – Aspekte ihres geistigen Hintergrunds und musikalischen Tons. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Deleuze, Gilles/Guattari, Félix (1976): Kafka. Für eine kleine Literatur. Übersetzt v. Burkhart Kroeber. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Engel, Manfred/Auerochs, Bernd (Hg.) (2010): Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart/Weimar: Metzler.
Görner, Rüdiger (2019): Franz Kafkas akustische Welten. Berlin/Boston: De Gruyter (Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte; 156).
Görner, Rüdiger (2022): Lotmans Kunst. Roman in Bruchstücken. Wien: Löcker.
Latifi, Kaltërina (2024): Fragmentarik. Eine poetische Phänomenologie des Fragments. Göttingen: Wallstein.
Robertson, Ritchie (1988): Kafka. Judentum, Gesellschaft, Literatur. Übersetzt v. Josef Billen. Stuttgart: Metzler.
Strelka, Joseph (1994): Zwischen Wirklichkeit und Traum: das Wesen des Österreichischen in der Literatur. Tübingen: Francke.
Wagenbach, Klaus (1965): „Wo liegt Kafkas Schloß?“ In: Born, Jürgen u. a. (Hg.): Kafka-Symposion. Berlin: Wagenbach, S. 161–180.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2024 Frank & Timme GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Görner, R. (2024). Ins Schloss ohne Zurück. In: Paumgardhen, P., Pesnel, S. (eds) Kafka in Österreich, Kafka und Österreich. Forum: Österreich, vol 19. Frank & Timme, Berlin. https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8932-4_13
Download citation
DOI: https://doi.org/10.57088/978-3-7329-8932-4_13
Publisher Name: Frank & Timme, Berlin
Online ISBN: 978-3-7329-8932-4
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)