Zusammenfassung
In der Endform der Husserlschen Phänomenologie wurde die statische Intentionalanalyse der Akte durch die genetische Konstitutionsanalyse ergänzt und umfaßt.1 Die Untersuchung der Setzung eines Gegenstandes im Bewußtsein wird hierbei nicht auf den aktuell vollzogenen Akt beschränkt, sondern auf die intentionalen Implikationen ausgedehnt, die in einer Setzung mit enthalten sind. Es wird versucht, die Sinnessedimentationen, die unthematischer Grund jeder weiteren Sinnesbildung sind, in ihre Elemente auseinander zu legen. Dabei wird deutlich, daß es nicht für jede Art von Setzung einen eindeutigen Rück verweis auf die Implikate gibt, die ihren Sinn mitbestimmen. Auch läßt sich in einer so verstandenen Intentionalanalyse den Stufen der Konstitution zum Teil keine eindeutige zeitliche Folge zuweisen. Die Rede von einem intentionalen Geflecht von wechselseitigen Implikationen ist deshalb angemessen.
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Anmerkungen
Vgl. Husserl FTL §§69–107 und CM §§12–29, dazu Ströker IK 198–208 und Sokolowski HCC 167–194.
Bei der Analyse des Zählaktes stellt also der Ausgangspunkt von den Zahlworten kein zu vermeidendes “Paradox” dar. Vgl. Miller NPA 36f.
Vgl. Husserl EU S.293.
Vgl. Husserl EU S.296ff.
Vgl. Husserl EU 292–296.
Wenigstens geht Husserl davon aus, wenn er im §40 der 6.Logischen Untersuchung fragt, wie sich die Bedeutung “weißes Papier” in der sinnlichen Wahrnehmung allein erfüllen soll. Er weist auf den in der Form und Anformung der beiden Wörter verborgenen Überschuß der Intention hin: “weiß seiendes Papier”. Vgl. Husserl LU 659f.
Vgl. Husserl PA 190ff. und Miller NPA 55ff., 76ff.
Vgl. Husserl EU 120–123.
Zur Einprägung vgl. Husserl EU 136ff.
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Lohmar, D. (1989). Die originäre Selbstgegebenheit der Anzahlen im Zählen. In: Phänomenologie der Mathematik. Phaenomenologica, vol 114. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-009-2337-9_8
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