Zusammenfassung
Bestürzend deutlich zeigt das Buch Hiob, daß Gott tut, was er will und der Mensch ihn nicht binden kann. Das eben umrissene Verständigungsmodell, nach dem es nur dem Missetäter schlecht ergehen dürfte, lehnt es ausdrücklich ab. Damit wird der Blick frei für die Betrachtung echter Transzendenz. Wie viel fruchtbarer die Vorstellung einer Position außerhalb der gegebenen Weltordnung verglichen mit ihrer Alternative ist, kann jemand, der selbst in dieser Tradition steht, wohl kaum mehr ganz ermessen. Ihre Früchte sind ihm ja selbst zur täglichen Nahrung geworden. Das menschliche Verhalten steht hier unter einem neuen Kriterium: Es geht nicht mehr darum, daß ich die richtige Botschaft versende, damit der Empfänger meine Probleme löst. Sondern ich muß zunächst selbst mit der Widersprüchlichkeit meines Verhaltens zurande kommen. Institutionen mögen mir dabei helfen und sie können Gott auch gefallen. Aber sie werden ihn nie so vereinnahmen können wie das archaische Verständigungsmodell sich das gedacht hatte. Auf dieser Grundlage können dann wiederum selbst klientelähnliche Figuren wie die Fürbitte dialektisch schlüssige Elemente einer transzendentalen Religion sein.
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Fischer, R.A. (2010). Das kontingente Ereignis und seine Erwiderung. In: Vom offenen Geschehen und seiner Bewältigung. Reihe Philosophie, vol 33. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-496-4_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-496-4_2
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0771-8
Online ISBN: 978-3-86226-496-4
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