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Zusammenfassung

Betrachtet man Vernetzungsprozesse in der Regionalentwicklung, so können zwei gedankliche Ebenen unterschieden werden: erstens die Ebene der statistisch nachweisbaren Kausalzusammenhänge. Auf dieser Ebene geht es um die Frage, inwieweit die Vernetzungsqualität des latenten Netzwerkpools direkt oder indirekt, vermittelt über die Kooperationsqualität, signifikante Einflüsse auf die Zufriedenheit von Stakeholdern in aktivierten Netzwerken ausüben kann. Damit ist jedoch noch nichts darüber ausgesagt, inwieweit diese Zusammenhänge von den betroffenen Akteuren tatsächlich wahrgenommen und in ihrer praktischen Netzwerkarbeit berücksichtigt werden. Dies gilt insbesondere für solche Organisationen, für welche die Umsetzung regionaler Ziele den Kern ihrer Aufgabe darstellt. Sie könnten sich die Effekte zwischen Vernetzungsqualität, Kooperationsqualität und Beziehungszufriedenheit für ihre Netzwerkarbeit zunutze machen. Dies gilt jedoch nur dann, wenn sie sich dieser Effekte bewusst sind.

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Notes

  1. 1.

    Zu den Unterschieden zwischen der Erfassung empirischer Fakten und Analyse von subjektiven Auffassungen siehe beispielsweise Kromrey (2002:319f).

  2. 2.

    Grundsätzlich kann zwischen der Daten-, Theorie- und Methodentriangulation unterschieden werden (Flick 2004:15f). Hinzu treten kann das Konzept der Forschertriangulation (Lamnek 2005:159). Datentriangulation liegt vor, wenn unterschiedliche Datenquellen Eingang in die Analyse finden. Unter Theorientriangulation versteht man die Anwendung unterschiedlicher Forschungsperspektiven auf ein und denselben Datenfundus. Liegen unterschiedliche Theorien zur Erklärung eines Phänomens vor, so kann auf diese Weise deren Gültigkeit anhand der empirischen Daten überprüft werden. Nicht zuletzt existiert die Methodentriangulation. Unter ihrem Dach sind wiederum zwei Ansätze zu identifizieren: Erstens die Verflechtung unterschiedlicher Techniken innerhalb einer Methode und zweitens die Kombination unterschiedlicher Methoden innerhalb einer Untersuchung (Lamnek 2005:278; Flick 2004:15f). Die vorliegende Arbeit basierte auf der Methodentriangulation im Sinne des zweiten Ansatzes, der auch als „between-method“-Ansatz bekannt ist (Denzin 1970).

  3. 3.

    Für einen umfassenden Überblick zu den Unterschieden zwischen qualitativem und quantitativem Forschungsparadigma siehe Lamnek (2005:272). Hier werden insgesamt 18 Kriterien entwickelt, in denen sich beide Perspektiven unterscheiden.

  4. 4.

    Neben der gegenseitigen Validierung der Ergebnisse sind zwei weitere Zielsetzungen bei der Kombination von qualitativen und quantitativen Daten möglich: So können sich beide Ansätze inhaltich unterstützen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Ergebnisse einer quantitativen Analyse durch qualitative Erhebungen vertieft werden. Zudem können beide Methoden komplementär zueinander wirken, also ein Forschungsfeld unabhängig voneinander aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersuchen. Diesem Vorgehen liegt der Grundgedanke zugrunde, dass qualitative Methoden andere Aussagen als quantitative Analysen hervorbringen und deren Kombination ein vollständigeres Bild der Wirklichkeit gewährleistet (Flick 2004:68; Denzin/Lincoln 2000:5).

  5. 5.

    Im weiteren Verlauf werden die Begriffe Faktor, Konstrukt und Variable als identisch verstanden. Gleiches gilt für die Begriffe Indikator und Item.

  6. 6.

    Um die vorliegende Arbeit nicht zu überfrachten, wird auf die Darstellung der Gleichungssysteme verzichtet. Sie können im Detail nachvollzogen werden bei Weiber/Mühlhaus (2010:41 ff).

  7. 7.

    Der Begriff Likert-Skala basiert auf einem von Likert (1932) veröffentlichten „Verfahren der summierten Einschätzung“ in dem er Zustimmungsskalen einsetzt (vgl. Weiber/Mühlhaus 2010:97).

  8. 8.

    Sind die latenten Konstrukte in einer theoretischen Sprache beschrieben worden, so erfolgt deren Operationalisierung in einer Beobachtungssprache. Dies gelingt über Korrespondenzregeln (vgl. Weiber/Mühlhaus 2010:85f).

  9. 9.

    Die Akteurszentralität sagt generell aus, mit wie vielen Partnern ein Akteur in Kontakt steht, ohne zu berücksichtigen welche Richtung dieser Kontakt hat: „we define a central actor as one involved in many ties“ (Wasserman/Faust 1994:173). Um die Zentralität konkret zu ermitteln gibt es unterschiedliche Ansätze. Einer davon ist die Degree Centrality, welche in der vorliegenden Arbeit eingesetzt wird (vgl. Wasserman/Faust 1994:178). Das Prestige eines Akteurs zielt auf dessen eingehende Beziehungen. D. h. hohes Prestige zeugt davon, dass ein Akteur häufig von Partnern als Kontakt genannt wurde – er ist Objekt der Nennung (Wasserman/Faust 1994:174f).

  10. 10.

    Grundlage für die Ermittlung von Netzwerkmaßen sind Soziomatrizen in Form einer quadratischen n*n-Matrix. D. h. sowohl in den Spalten als auch in den Zeilen finden sich die Akteure des latenten Netzwerkpools wieder. Jeder Akteur kann potenziell mit jedem anderen einen Kontakt aufrechterhalten. Ist ein Kontakt von einem der beiden Akteure bestätigt, so wird dies in der Matrix mit der Ziffer 1 gekennzeichnet. Nicht vorhandene Kontakte erhalten die Ziffer 0. Auf diese Weise werden alle Felder der Matrix befüllt. Im Ergebnis entsteht eine Übersicht, welcher Akteur mit welchen Partnern Kontakte oder keine Kontakte unterhält. Diese Übersicht (Matrix) dient als Grundlage für alle Rechenoperationen zur Ermittlung von Netzwerkmaßen und damit auch des Akteurs-Degrees (Jansen 2006:100 ff). Zur Ermittlung der Netzwerkmaße wurde auf die Software UCINET zurückgegriffen.

  11. 11.

    Schilke/Wirtz (2008) zitiert ihrerseits Johnson/Sohi (2003) und Matusik/Heeley (2005) als Grundlage ihres Items (Frage 3d). Wittmann et al. (2009) führen ihr Item (Frate IR4) auf Lambe et al. (2002) zurück.

  12. 12.

    Saab (2007) zitiert seinerseits je Item einige Quellen. Dies sind für seine 16: Hugland (1999) und Luthardt (2003); für seine Frage 15: Werner (1997), Luthardt (2003).

  13. 13.

    Wittmann et al. (2009) führen die beiden übernommenen Items ihrerseits auf Lambe et al. (2002) zurück.

  14. 14.

    Naskrent (2010) verweist ihrerseits je Item auf eine Reihe von Quellen. Für ihre Frage 24 sind dies: Nießling (2007), Kirchler/Sobotka/Rodler (2002); für ihre Frage 32 u.a.: Beutin (2008), Hölzing (2008), Jaritz (2008), Marktert (2008), Huber et al. (2007), Swanson et al. (2007), Festge (2006); für ihre Frage 27: Hölzing (2008), Jaritz (2008), Markert (2008), Huber et al. (2007), Jeker (2002); für ihre Frage 33 u.a.: Beutin (2008), Hölzing (2008), Jaritz (2008); Marktert (2008), Huber et al. (2007), Swanson et al. (2007), Festge (2006).

  15. 15.

    Obwohl das Importance Grid auf die Drei-Faktoren-Struktur der Kundenzufriedenheit nach Kano zurückgreift, darf dieser Ansatz zur Messung der Zufriedenheit nicht pauschal mit der „Kano-Methode“ gleichgesetzt werden. Letztere greift auf ein anders strukturiertes Ergebungsinstrument zurück, in dem für jede Produkteigenschaft jeweils zwei Fragen einerseits für den Fall des Vorhandenseins, andererseits des Fehlens dieser Eigenschaft formuliert werden (vgl. Matzler et al. 2004a:328f).

  16. 16.

    Wesentlich ist hierbei anzumerken, dass die Variable „Zielkongruenz“ sich auf ein durch den Befragten selbst gewähltes, spezifisches Netzwerk richtet. Die unter der Variablen „Kooperationskompetenz“ vorgestellten Items hingegen beziehen sich auf die Netzwerkarbeit der interviewten Organisation insgesamt. Es liegt trotz der inhaltlichen Nähe der Indikatoren also ein unterschiedliches Abstraktionsniveau vor. Gleiches gilt für das Verhältnis der Items der Variablen „netzwerkspezifische Investitionen“ und „Kooperationsressourcen“: Beide Male geht es um Ressourcen, die ein Unternehmen zur Verfügung stellt. Allerdings betreffen diese im ersten Fall der netzwerkspezifischen Investitionen ein einzelnes, konkretes Netzwerk. Bei den Kooperationsressourcen hingegen geht es allgemein um die Ressourcen, welche ein Unternehmen für Netzwerkprojekte zur Verfügung stellen kann.

  17. 17.

    Saab (2007) zitiert seinerseits eine Quelle für seine Items. Dies ist für seine Frage 3 und Frage 4: Söllner (1999).

  18. 18.

    Diese sechs Aktivitätenbereiche entsprechen den in der Satzung der Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e. V. festgehaltenen Vereinszielen.

  19. 19.

    Dabei ist anzumerken, dass die PLS-Methode insbesondere wenn die latenten Konstrukte durch eine geringe Indikatorzahl operationalisiert sind, die Pfade im Strukturmodell unter-, und die Ladungen im Messmodell überschätzt. Nachgewiesene kausale Wirkungsbeziehungen zwischen latenten Variablen können daher als sicher gelten. Der PLS-Ansatz wird vor diesem Hintergrund auch als konservative Schätzmethode bezeichnet (Albers/Hildebrandt 2006:17; Huber et al. 2007:11).

  20. 20.

    In einigen Arbeiten wird zudem die Effektstärke f2 der einzelnen Wirkungszusammenhänge geprüft (vgl. Götz et al. 2010:702; Jahn 2007:28; Ringle 2004:15). Andernorts wird auf den standardisierten Pfadkoeffizient als Hinweis auf die Stärke eines Effekts verwiesen (z. B. Huber et al. 2007:43; Fischer 2006:210).

  21. 21.

    Zur Erklärung des Rechenverfahrens des Jackknifing und des Bootstrapping siehe z. B. Ringle (2004:18)

  22. 22.

    Zur Beschreibung des Rechenverfahrens des Blindfolding siehe z. B. Ringle (2004:16).

  23. 23.

    Das vollständige Ablaufmodell der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010:60) beinhaltet folgende Arbeitsschritte: Festlegung des zu untersuchenden Materials, Analyse der Entstehungssituation, Beschreibung der formalen Charakteristika des Materials, Festlegung der Richtung der Analyse, theoretisch Differenzierung der Fragestellung, Bestimmung der dazu passenden Analysetechnik, Festlegung des Kategoriensystems, Definition der Analyseeinheiten, Rücküberprüfung des Kategoriesystems an Theorie und Material, Zusammenstellung der Ergebnisse und Interpretation in Richtung der Fragestellung (vgl. auch Lamnek 2005:518 ff). Alle diese Arbeitsschritte werden in der im nachfolgenden Teil ausgeführten Ergebnisdarstellung berücksichtigt. Der Übersichtlichkeit halber werden sie hier jedoch nicht speziell ausgeführt.

  24. 24.

    Welche dieser drei Techniken zur Anwendung kommt, hängt maßgeblich von der zugrundeliegenden Fragestellung sowie der Richtung der Analyse ab (Mayring 2010:60). Dabei sind grundsätzlich mehrere Analyserichtungen denkbar: Neben der Untersuchung eines Sachverhalts wie z. B. in der vorliegenden Arbeit der Aktivierungsprozess von Akteuren aus einem latenten Pool in aktivierte Netzwerke, können Inhaltsanalysen auch der Prüfung der Intention oder des soziokulturellen Hintergrunds des Sprechenden oder der Wirkungen seiner Aussagen beim Zielpublikum dienen (Mayring 2010:56; Lamnek 2005:484f).

  25. 25.

    Bogner/Menz (2009a:67 ff) problematisieren den Expertenbegriff vor dem Hintergrund von drei Perspektiven: Aus der voluntaristischen Pespektive ist jeder Mensch Experten – und zwar dann, wenn es um Fragestellungen zu dessen eigenem Leben geht. Aus konstruktivistischer Perspektive sind Experten entweder diejenigen, denen vom Forscher besonderes Wissen zum interessierenden Gegenstandsbereich zugeschrieben wird oder diejenigen, die gesellschaftlich als Fachleute anerkannt sind. Nicht zuletzt kann unter einem wissenssoziologischen Blickwinkel ein Experte als „objektiver und neutraler Sachwalter der Wahrheit“ (Bogner/Menz 2009a:69) verstanden werden, der dadurch ausgezeichnet ist, dass sein Wissen von reflexiver Präsenz und Explizitheit gekennzeichnet ist.

  26. 26.

    Da die Frageformulierungen nur Richtlinien für das Experteninterview darstellen, wird an dieser Stelle auf eine wörtliche Wiedergabe der Fragen verzichtet.

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Bachinger, M. (2012). Methodische Grundlagen der Untersuchung. In: Stakeholder Value in Regionalentwicklungsprozessen. Entrepreneurial Management und Standortentwicklung – Perspektiven für Unternehmen und Destinationen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4033-9_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8349-4033-9_5

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