Auszug
PAUL BRAND war ein außerordentlicher Mensch, der nicht nur als Arzt, sondern auch als Christ Vorbild war und dessen Werk einen Nobelpreis verdient hätte. Seine tiefe Menschlichkeit fand sowohl in seinen eigenen Werken und Schriften ihren Niederschlag als auch in den über ihn verfassten Büchern. Er wurde am 17. Juli 1914 als Sohn eines englischen Missionar-Ehepaares in den Bergen nahe der Missionsstation Sendamagalan etwa 220 km südwestlich von Madras in Südindien geboren. Mit seiner jüngeren Schwester CONNIE verlebte PAUL die ersten Jahre seiner Kindheit unbeschwert in der Freiheit und Einsamkeit der Berge, bevor er im Alter von neun Jahren mit seiner Familie nach England reiste. Sie lebten in einem Vorort von London bei Verwandten. Während die Eltern bald nach Indien zurückkehrten, besuchte PAUL für ein Jahr eine Privatschule und dann die University College School. Er war kein besonders guter Schüler, hatte aber Freude am Schreiben von Aufsätzen und an kleinen Vorträgen. Im Hause bastelten die Geschwister viel; eine Abwechslung von der engen und wohl auch etwas intoleranten Atmosphäre im Haus der Tanten waren nicht nur die Ferien bei anderen Verwandten in Northwood, sondern auch die wöchentlichen Briefe des Vaters. Dessen Tod an Malaria tropica in Indien 1929 war ein schwerer Schlag für die Kinder. Für den Wunsch von PAUL, Missionar zu werden, empfahl die vorübergehend nach England zurückgekehrte Mutter, sich zunächst zum Bauhandwerker ausbilden zu lassen, da man sich in den Bergen Indiens seine Häuser selber bauen müsse. Er stand die fünfjährige Lehre, die ihn in ein völlig anderes Milieu führte, gut durch. An den Wochenenden widmete er sich der Gemeindearbeit. Mit 18 Jahren hielt er seine erste Predigt. Trotzdem wurde er von der Baptisten-Missionsgesellschaft abgewiesen. Er musste erst einen einjährigen Kurs in Tropenmedizin absolvieren, so wie es auch sein Vater gemacht hatte. Während dieses Kurses an der Livingstone Medical School fand er Gefallen an der Medizin. Trotz des Vorschlags des Kursleiters nach einem sehr guten Abschlussexamen, Medizin zu studieren, wollte PAUL jedoch nicht weitere fünf Jahre Ausbildung vor sich haben, sondern ging im Sommer 1936 zur Ausbildungskolonie für Missionare in Norwood, Surrey. Er bekam aber Zweifel, ob ihm eine ausschließliche Missionstätigkeit genügen würde; er wollte auch helfen können. So entschloss er sich, doch Medizin zu studieren, zumal sein Onkel die Kosten dafür übernehmen wollte.
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(2007). Paul Wilson Brand. In: Buck-Gramcko, D. (eds) Ein Leben für die Handchirurgie. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1777-6_6
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