Auszug
Die Idee, Chirurgen, die wichtige Beiträge zur Handchirurgie geleistet und ihre Entwicklung beeinflusst haben, durch eine Sammlung kurzer Biografien vor dem Vergessenwerden zu bewahren, stammt von JOE BOYES. Er hat mit seinem Buch „On the Shoulders of Giants. Notable Names in Hand Surgery“ (Lippincott, Philadelphia 1976) unseren beruflichen Vorfahren ein Denkmal gesetzt, an das die vorliegende Sammlung anschließen soll. JOE BOYES war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der amerikanischen Handchirurgie, deren Entwicklung er entscheidend beeinflusst hat. Er wurde am 31. März 1905 in Hebron, einer kleinen Stadt im Südosten von Nebraska geboren als Sohn eines praktischen Arztes, der auch chirurgisch tätig war. Von der Schulzeit erinnert sich JOE noch gut an eine Lehrerin, einer Nonne in schwarzem Kleid und weißer Haube, die wegen der Kinder vieler deutscher Immigranten sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache unterrichtete. Er lernte dort HEINE zitieren: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“. Seine guten Deutschkenntnisse verdankt er diesem Unterricht. Sein Vater starb, als JOE 13 Jahre alt war. Seine Mutter, die früher Krankenschwester war, übersiedelte mit ihm nach San José, California. Sein Medizinstudium an der Stanford University beendete er 1930 und war dann als Intern am Massachusetts General Hospital und am Peter Bent Brigham Hospital in Boston tätig. Er arbeitete in der Pathologie und der Neurochirurgie unter HARVEY W. CUSHING; über dieses Jahr sagte er, dass es sein Interesse an Geschichte der Medizin gesteigert, aber sein Interesse an Neurochirurgie vermindert hätte. Er wandte sich der Chirurgie zu und wurde 1931 Resident an der Stanford Medical School in San Francisco, die am Presbyterian Hospital untergebracht war, an dem auch STERLING BUNNELL arbeitete. 1935 veröffentlichte er seine erste handchirurgische Arbeit über vier Patienten mit Ruptur des Extensor pollicis longus, von denen drei BUNNELLS Patienten waren (Surg. Gynecol. Obstet. 43, 442–445, 1935). Bei der nächsten Arbeit über Nerventransplantate war BUNNELL der Erstautor (Amer. J. Surg. 44, 64–75, 1939). Nach der gemeinsamen Zeit mit BUNNELL zog BOYES 1938 nach Los Angeles und errichtete dort eine Praxis ausschließlich für Handchirurgie. In dieser arbeitete er bis 1942 und erneut von 1946 bis 1976. Er lehrte dabei auch an der University of Southern California, an der er Clinical Professor of Surgery wurde.
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(2007). Joseph Harold Boyes. In: Buck-Gramcko, D. (eds) Ein Leben für die Handchirurgie. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-7985-1777-6_5
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