Zusammenfassung
Das Verhalten der Kristalle als Gefügekörner ist bestimmt durch die in der Kristallographie behandelten Gesetze, welche hier vorausgesetzt werden müssen, insbesondere was Deformation, Wachstum und physikalische Anisotropien anlangt. Außerdem aber ist zu betonen, daß das Gefügekorn sehr oft kein Einkristall ist, sondern an Stelle von Einkristallen noch viel öfter als bei freien Kristallen Fastkristalle stehen, welche wieder alle Übergänge zu unterscheidbaren Überindividuen noch höherer Ordnung aufweisen. Für das Wachstum der Kristalle als Gefügekörner ist entscheidend, daß sie sehr oft im anisotropen Medium des bereits vorhandenen Gefüges und in Berührung mit anderen Kristallen wachsen, welche entweder nicht mit ihnen reagieren und dann das Wachtsum mechanisch begrenzen, oder reagieren und dann eine von den Gitterlagen und dem Zwischenfilm diktierte Grenzfläche bilden, welche entsprechend weniger einfach zu behandeln und erforscht ist als die Grenzfläche der freiwachsenden Kristalle gegen isotrope Lösung oder Schmelze. Für die mechanische Umformung der Kristalle als Gefügekörner sind besonders kennzeichnend hoch ansteigende Umschließungsdrucke und scherende Beanspruchungen in jeder Orientierung zum Kristall, sowie die Inhomogenität der Einbettung, was das Festigkeitsverhalten der einbettenden Nachbarn anlangt; das sind weniger einfach als die üblichen absichtlich vereinfachten Experimente zu behandelnde Umstände, bei welchen vor allem Translation, Zwillingsschiebung und Biegegleitung zu Worte kommen.
Uberindividuen und geregelte Gitteraggregate; Korndeformation und Gesteinsdeformation; translatives Fließen des Korns; Möglichkeit mech.-chem. Deformation im engeren Sinne; Art des Wachstums der Gefügekörner.
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Sander, B. (1930). Allgemeine Begriffe für die Analyse der Korngefüge. In: Gefügekunde der Gesteine. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9809-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-7091-9809-4_7
Publisher Name: Springer, Vienna
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