Zusammenfassung
Philosophiegeschichtlich kommt es durch die egologische Begründung menschlichen Seins zur Abgrenzung gegen eine kollektiv-metaphysische Wertebegründung und zur Entstehung des psychologischen Subjekts. Die Frage nach dem Sinn wandert von der Theologie und Philosophie in die Psychotherapie, die sich dem in Krankheit aufbrechenden Sinnverlust zu stellen hat. Dabei ist Psychotherapie gezwungen, den historischen Kontext des Nihilismus mitzudenken, in dem sie sich in ihrer Wirksamkeit je vorfindet und bewegt. Schließlich ist der Nihilismus die Kehrseite der Subjektivierung der Metaphysik und laut Nietzsche (1969a) „eine Krankheit des Bewußtseins“durch den cartesischen Glauben an Vernunft und Wissenschaft. Das Sein selbst, in welches das cogito eingebettet ist, bleibt unerörtert. Diesen Tatbestand nennt Heidegger daher Seinsvergessenheit. Der Mensch ist auf sich zurückgeworfen und der Angst der Nichtung durch Krankheit und Tod überantwortet.
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Bürgy, M. (1997). Sinnstufen des psychotherapeutischen Prozesses. In: Mundt, C., Linden, M., Barnett, W. (eds) Psychotherapie in der Psychiatrie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-6852-3_67
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