Wirksamkeit eines stationären kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsprogramms für Agoraphobie und Panikstörungen

Zusammenfassung

Die Effektivität des kognitiv-verhaltenstherapeutischen Vorgehens zur Behandlung von Angststörungen, im besonderen von Panikstörungen und Agoraphobien, im ambulanten Rahmen ist empirisch gut nachgewiesen (u. a. Chambless und Gillis 1993, Grawe et al. 1994). Zur Wirksamkeit dieses therapeutischen Ansatzes für stationär aufgenommene psychiatrische Patienten liegen bisher jedoch wenig Daten vor. Bei Patienten, die wegen einer Angststörung in psychiatrischen Kliniken stationär aufgenommen werden, ist von einer besonders starken Ausprägung der Symptomatik sowie von einer hohen Komorbidität mit anderen psychischen Störungen, u. U. auch von Suizidalität, auszugehen. In der psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg wurde ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm zur Behandlung von Angststörungen adaptiert und in die Routinebehandlung integriert. Der vorliegende Beitrag stellt eine Uberprüfung der Wirksamkeit dieses Therapieansatzes dar. Die Frage war, ob Patienten mit schweren und komplexen Störungsbildern von dem zusätzlich zur Standardtherapie durchgeführten kognitiv- verhaltenstherapeutischen Vorgehen profitieren.