Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Fragen, die Röntgen in seinen ersten beiden Mitteilungen offen gelassen hatte, war die nach dem eigentlichen Wesen der neuen Naturerscheinung. Röntgen nannte das neue Phänomen „der Kürze halber“ Strahlen, kam aber durch das negative Ergebnis seiner gut durchdachten und ausgedehnten Versuche, diese Strahlen zu brechen oder zu reflektieren, zu dem Schluß, daß es sich nicht um transversale Schwingungen handeln konnte. Er glaubte es dann mit longitudinalen Schwingungen, ähnlich denen des Schalles, nur von viel größerer Tonhöhe, zu tun zu haben. Wenn auch einige andere Forscher — J. J. Thomson, Oliver Lodge, Jaumann u. a. — Röntgens Ansicht anfangs in dieser Beziehung teilten, konnte sich die Mehrzahl der Physiker nicht mit der Theorie befreunden.
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Literatur
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Viele Arbeiten in den ersten Monaten und Jahren beschäftigten sich mit diesen Theorien und dem Für und Wider einer jeden einzelnen. Naturgemäß trugen die mannigfachen Erklärungsversuche der Natur der neuen Strahlen nicht zur Klärung der Frage bei, und es ist charakteristisch, daß der englische Radiologe A. A. C. SWIffiTON auf eine Anfrage nach seiner Meinung antwortete, daß ihn die Diskussionen über die eigentliche Natur der Röntgenstrahlen an die alte Definition der Metaphysik erinnerten, nach der „jemand, der von einer Sache nichts versteht, darüber mit jemandem spricht, der ihn nicht versteht.“ [Elec. World 27, 253 (7. Febr. 1896). Über weitere Besprechungen der verschiedenen Theorien siehe Arch. of the Roentgen ray 2, 3 (Juli 1896)].
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Glasser, O. (1931). Röntgenstrahlen in der Physik. Wesen der Röntgenstrahlen. In: Wilhelm Conrad Röntgen und Die Geschichte der Röntgenstrahlen. Röntgenkunde in Einzeldarstellungen, vol 3. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-3124-4_16
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