Zusammenfassung
Seit einigen Jahren wird in Frage gestellt, ob der Begriff »Massenkommunikation« noch eine angemessene Beschreibung für die Vielfalt des Medienangebots ist, vor allem aber, ob damit eine zutreffende Beschreibung der Reichweiten dieser Angebote gegeben wird. Die vorliegende Arbeit erörtert dieses Thema am Beispiel des Fernsehens. Die Kernaussage lautet, daß eine Überbetonung der Wahlfreiheit des Publikums die Beschaffenheit des Marktes und der Situation, in der diese Wahlen stattfinden, nicht ausreichend beachtet. Auch unter Viel-Kanal-Bedingungen (Kabel- und Satellitenfernsehen, »interaktives« Fernsehen) lassen sich Interessenbegrenzungen beobachten, die gegen eine zielgerichtete Dauerselektion auf seiten des Rezipienten sprechen. Der Zuschauer begrüßt Vorselektionen, wie sie für das bisherige Feld der Massenkommunikation charakteristisch sind, insbesondere dann, wenn eine deutliche Vervielfältigung der Angebote vorliegt. Wer in diesem Zusammenhang von einer »Individualisierung« des Fernsehens spricht, überschätzt darüber hinaus die Bedeutung von Unterschieden, die sich leicht herstellen lassen.
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Jäckel, M. (1996). Einleitung. In: Wahlfreiheit in der Fernsehnutzung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12439-9_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12439-9_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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