Zusammenfassung
Als das „Wort zum Sonntag“ 1994 vierzigjähriges Jubiläum feierte, wurde der Sendung an prominenter Stelle ihr moralischer Gestus zum Nachteil ausgelegt. Die Fernsehkritikerin Barbara Sichtermann schrieb in der „Zeit“, das „Wort zum Sonntag sei fast zum Synonym für Schwafelei von der hochtrabenden Sorte“ geworden: „All die Gleichnisse, Histörchen und Lehren und Moralen, vorgetragen bis in unsere Tage mit jenem eisgrauen, anmaßenden Tremolo, das einst vielleicht eine mimetische Antwort auf das Echo in den Kirchen war, heute aber nur noch unerträglich verstockte Besserwisserei mitzittern läßt — all das ist von einer so erbarmungswürdigen geistigen Armut, daß man unseren Talk-Show-Mastern und Volksmusik-Conférenciers, die im TV für Flachsinn stehen, Abbitte leisten möchte.“ Zwar sei „Gott mit den Doofen, der Mensch aber nicht“ (Sichtermann 1994).
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Literatur
In der Geschichte der Sendung bedurften interne Veränderungen meist externer Anstöße. Die kircheninternen Diskussionen um die Fallstudie (Ayaß 1997a) führten zu einer vorsichtigen Reform im Februar 1999.
Dieser findet eine ausführlichere Darstellung in Ayaß (1997a, 257–278).
Für eine detaillierte Begründung der Bezeichnung Prophetic vgl. Ayaß (1997a, 286–293).
Die moralische Hierarchie wird zu großen Teilen von den Medien selbst erzeugt. Vgl. etwa die sogenannte “Schmuddeldebatte um Talkshows wie ”Arabella“ wie sie im Sommer 1998 im deutschen Feuilleton geführt wurde. Zu moralischen Hierarchien zwischen Programmen vgl. z.B. Alasuutari (1992).
Zu “moral panics” vgl. neuerdings auch Boethius (1995) und Hunt (1997). Zu Kampagnen als Mittel globaler Solidaritätskonstruktionen siehe vor allem Kapitel 2.5 des vorliegenden Bandes.
Zumindest in unserer Gesellschaft. Zum Verhältnis von Religion und Moral in anderen Religionen und anderen Gesellschaften siehe vor allem die Beiträge in Gladikow (1976).
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Ayaß, R. (1999). Moral auf Umwegen: „Das Wort zum Sonntag“. In: Bergmann, J., Luckmann, T. (eds) Kommunikative Konstruktion von Moral. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-12193-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-12193-0_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-12194-7
Online ISBN: 978-3-663-12193-0
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