Zusammenfassung
Becker (1981), der den Begriff der kriminellen Karriere geprägt hat, versteht darunter gemäß der von ihm vertretenen labelingtheoretischen Perspektive die wiederholte Zuschreibung von Kriminalität. Hier soll der Begriff allgemeiner gesehen werden: die kriminelle Karriere als wiederholtes kriminelles Handeln, unabhängig von seiner Registrierung und Sanktionierung. Jede kriminelle Karriere im Sinne Beckers ist somit auch eine kriminelle Karriere in dem hier verwendeten Sinn, wenn man justizielle Fehlurteile unberücksichtigt lässt. Jede kriminelle Karriere setzt einen Rückfall, eine erneute kriminelle Handlung nach einer bereits durchgeführten kriminellen Handlung, voraus. Dementsprechend umfasst der hier verwendete Rückfallbegriff nicht nur die Legalbewährung nach einer Sanktion, sondern berücksichtigt auch das Handeln im Dunkelfeld. Somit ist die kriminelle Karriere eine Folge von Rückfällen und ein einmaliger Rückfall entspricht der kürzest möglichen Karriere136. Daher ist es ausreichend, in einer allgemeinen Kriminalitätstheorie die Erklärung krimineller Karrieren zu berücksichtigen — eine Theorie des Rückfalls ist in Karrieretheorien bereits enthalten.
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Hermann, D. (2003). Rückfall und kriminelle Karriere. In: Werte und Kriminalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11837-4_7
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Print ISBN: 978-3-531-13805-3
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