Zusammenfassung
Das Forschen in einer uns fremden Gesellschaft, über die in unserem Kulturbereich eher unzureichende Kenntnisse vorliegen, bedingt einen qualitativen Zugang, eine qualitative Forschungsmethode, die durch Offenheit gegenüber dem Forschungsgegenstand die „Sichtweise und Perspektive der Betroffenen selbst zum Ausgangspunkt und Gegenstand der Analyse“ werden lässt (Grossmann/Huth 1994, 228).
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Literatur
So wurde ich gebeten, als Zeugin bei einem Prozess um Landeigentum vor Gericht einige der von dem deutschen Forscher Augustin Krämer (1917–26) gesammelten palauanischen Mythen ins Englische zu übersetzen und damit den Vertreterinnen einer Lineage zu helfen, ihren Anspruch auf das Land durch Nachweis des Titel-und Landnamens zu bestätigen. Der eindringliche Hinweis der Rechtsanwälte, dass ich im Moment die einzige Deutsche in Palau wäre, die sich mit Geschichte und Kultur auseinandersetzt und diese Mythen übersetzen kann, fuhrte dazu, dass ich mich diesem Wunsch nur schwer widersetzen konnte.
Die Geschwisterzahl erfragte ich, um die Veränderung der Kinderzahlen in den drei Generationen vergleichen zu können und um die Stellung der interviewten Person in der Geschwisterrangfolge als Schwester bzw. Bruder einschätzen zu können.
Der Interviewleitfaden kann bei Interesse zugesandt werden.
Vergleiche dazu Mead 1970; Weiner 1978/1980; Strathern 1987/1988.
Die Tätigkeitsbezeichnung „Landwirtschaft“ wählte ich fitr diejenigen Frauen, die keiner Lohnarbeit nachgehen, aber täglich im Tarofeld und in anderen landwirtschaftlichen Bereichen arbeiten und durch den Tausch der Verwandtschaftsgruppen bei Zeremonien mit ihren Produkten Geld erwerben.
Gerade ältere Frauen erwähnten mit Stolz, dass sie gerne von ihren Bräuchen erzählen und diese Informationen an andere Länder weitergeben. Allerdings wurde betont, dass sie die Ergebnisse meiner Arbeit auch in Palau zur Verfügung haben möchten, um sie den palauanischen Schülerinnnen zur Verfügung stellen zu können. Ich sicherte den Informantinnen auch immer den vertraulichen Umgang mit den Daten zu und veränderte alle Namen der interviewten Personen.
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Lauterbach, C. (2001). Methodische Ansätze der Forschung in einer unbekannten Gesellschaft. In: Von Frauen, Machtbalance und Modernisierung. Reihe Geschlecht und Gesellschaft, vol 27. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11789-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11789-6_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3011-5
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