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Das reine Kind als systematische Unterstellung von Erziehung: Reformpädagogische Bilder

  • Chapter
Rousseaus Émile als Experiment der Natur und Wunder der Erziehung

Part of the book series: Forschung ((FO ERZWISS,volume 74))

  • 401 Accesses

Zusammenfassung

Wenn Rousseau als “Entdecker der Kindheit” gesehen wird, so steht dieser Beurteilung die Selbstwahrnehmung einer Bewegung entgegen, welche selber für sich in Anspruch nimmt, ‘das Kind’ erst eigentlich entdeckt zu haben: die Reformpädagogik. Es wird in diesem Kapitel gezeigt, welches Bild vom Kind in der Reformpädagogik auftaucht und in welchem Zusammenhang es erscheint.

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Literatur

  1. Wie zu zeigen sein wird, ist sie gleichzeitig auch Aufbruch und Hoffnung. Insofern ist Flitner sicher zuzustimmen, wenn er schreibt: “Kritik und Reform gehören zusammen.” (Flitner 1993, S. 9)

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  2. Das Werk erscheint erstmals 1900, in deutscher Übersetzung dann bereits 1902.

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  3. So etwa, wenn eine Unvereinbarkeit von Kind und Schule postuliert wird, eigene Schulvorstellungen aber diesem Grundwiderspruch ausweichen können.

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  4. Die Einmaligkeit des christlichen Messias’ wird damit aufgehoben zugunsten einer Vergöttlichung jedes Kindes. Jedes Kind wird zum Retter der Menschheit emporstilisiert.

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  5. Viele, die mich nicht verstanden haben, glauben, ich sei eine sentimentale Romantikerin, die nur davon träumt, Kinder zu sehen, sie zu küssen, ihnen Märchen zu erzählen, dass ich Schulen besuchen möchte, um ihnen zuzusehen, sie ans Herz zu drücken und ihnen Karamellen zu schenken. Sie ermüden mich! Ich bin eine streng wissenschaftliche Forscherin, kein literarischer Idealist wie Rousseau. Ich versuche im Kind den Mann (Menschen) zu entdecken, in ihm den wahren menschlichen Geist, den Plan des Schöpfers: die wissenschaftliche und religiöse Wahrheit zu sehen. Zu diesem Zweck wende ich meine Studienmethode an, die das Wesen des Menschen respektiert. Ich brauche den Kindern nichts beizubringen: sie sind es, die mich belehren, wenn man sie in eine günstige Umgebung bringt, sie offenbaren mir, solange ihre Seelen noch nicht verunstaltet worden sind, spirituelle Geheimnisse. “ (Montessori zitiert nach Heiland 1994, S. 74–75 )

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  6. Vgl. den Buchtitel von Ewers.

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  7. Wie die Darstellung des ÉMILE gezeigt hat, ist dort das Kind durch eine geradezu übergrosse Nüchternheit in der Wahrnehmung der Welt charakterisiert, die Rousseaus Kindheitskonzeption mit der philosophischen Tradition der Aufklärung verbindet.

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  8. Auf der Seite des Kindes entspricht diesem ein ‘natürlicher Autoritätsgehorsam’ (vgl. Ewers 1989, S. 71).

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  9. Für Herder wird diese Sprache bei primitiven Völkern sichtbar, kann aber — mit guten Gründen — auch auf individuelle Kindheit übertragen werden. erweisen sich als Fortsetzung ihres natürlichen Tönens im Medium der menschlichen Sprache.“ (Ewers 1989, S. 78)

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  10. Harten weist auf Herders problematische mythische Überhöhung der ‘Volksgeister’ hin, die zu einem Prozess führt, der ebenfalls Unmittelbarkeit und Ursprünglichkeit anstrebt: Völker als Kollektivsubjekte haben sich dann von Fremdem und Künstlichem zu reinigen (vgl. Harten 1997, S. 47–48). Diese Verbindung zeigt sich erneut in (pädagogischen) Bewegungen des 20. Jahrhunderts, etwa beim Reformpädagogen Berthold Otto.

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  11. Das innige Verhältnis von Kind und Natur wird bei Novalis, zum Beispiel im HEINRICH VON OFTERDINGEN, durch die Nähe von Kindern und Blumen symbolisiert (vgl. Baader 1996, S. 145).

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  12. Die Kunsterziehungsbewegung besetzt sogar einen Schlüsselbereich der Reformpädagogik.

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  13. Allein bis 1936 erlebte das Buch 85 Auflagen (vgl. Bast 1996, S. 35). Bereits bei Nohl — und damit in einer frühen Darstellung — beginnt die Kunsterziehungsbewegung mit Langbehn (vgl. Nohl 1988, S. 39 ).

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  14. Einer der ersten, der sich tatsächlich mit Kinderzeichnungen befasst, ist der Schweizer Künstler und Pädagoge Rodolphe Töpffer in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

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  15. Gleichzeitig wird aussereuropäische, ‘primitive’ Kunst neu beachtet, womit sich die Parallele von Kind und Wilden erneut zeigt, welche die gesamt Phase der ’modernen’ Kindheitsgeschichte durchzieht. So schreibt Gauguin: “In den primitiven Künsten fliessen stets die Säfte des Lebens, in den Künsten einer unnatürlichen Zivilisation wohl kaum. ” (Gauguin zitiert nach Fineberg 1995, S. 22 )

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  16. Hierbei wird auch Schopenhauer erwähnt.

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Tremp, P. (2000). Das reine Kind als systematische Unterstellung von Erziehung: Reformpädagogische Bilder. In: Rousseaus Émile als Experiment der Natur und Wunder der Erziehung. Forschung Erziehungswissenschaft , vol 74. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11318-8_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-11318-8_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2673-6

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