Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird am Beispiel des Praxisfeldes der „Hilfen zur Erziehung“ ein fallrekonstruktives Verfahren vorgestellt. Dieser Zwischenbericht aus einem laufenden Forschungsprojekt soll einen Einblick in die qualitativrekonstruktive Forschungspraxis geben, die von Fall zu Fall voranschreitet. Zugleich soll die Bedeutung der notwendigen Verinnerlichung theoretischer Wissensbestände und professionstheoretischer Ideale für eine gelingende sozialpädagogische Praxis deutlich werden.
„Was also bleibt der Sozialpädagogik, die nicht den Anspruch, Pädagogik zu sein, aufgeben will, anderes übrig, als brav zu sein, und den ihr zugewiesenen Seiltanz zwischen Hilfe und Kontrolle möglichst elegant und ohne Absturz aufzuführen; bzw. als Theorie die Aufgabe zu übernehmen, die Möglichkeiten der, Bewältigung strukturell diffuser Handlungsanforderungen’ zu bedenken“ (Hörster/Müller 1996, S. 615; Hervorhebung, K.K.).
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Kraimer, K. (2003). Zwischen Disziplin und Profession. In: Schweppe, C. (eds) Qualitative Forschung in der Sozialpädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11215-0_8
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