Zusammenfassung
Im Anschluss an eine theoretische Auseinandersetzung mit einigen dekonstruktivistischen Theorien konnte ich an einer Fortbildung bei der langjährigen Mitarbeiterin des Frauenbildungshauses Zülpich, Sylvia Kolk, in Frille teilnehmen2. Die Erfahrungen in dem Seminar im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen innerhalb meiner damaligen Männergruppe haben meine Perspektive in der geschlechtsbezogenen Pädagogik nachhaltig beeinflusst. In der Tat fand ich den Dekonstruktivismus, den uns Sylvia Kolk anbot (vgl.: 1994) und selbst vorlebte, sehr beeindruckend. Meine Befürchtung, dass die sogenannte postmoderne Sicht auf das Geschlechterverhältnis eine Entpolitisierung vorantreibt, konnte ich in der Praxis so nicht bestätigt finden. Ebenso habe ich von dem alltagsnahen Diskurs um dekonstruktivistische Strategien durch eine autonome Männerpolitik im Hamburger Männerrundbrief (vgl. speziell: 1995–1997) sehr profitiert.
Ich danke Susanne Brandes für vielfältige Kritiken, Impulse und Anregungen und auch für alle sonstige Unterstützungen nicht nur, aber besonders bei diesem Artikel!
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Literatur
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Jantz, O. (2001). Gleich und fremd zugleich. In: Rauw, R., Jantz, O., Reinert, I., Ottemeier-Glücks, F.G. (eds) Perspektiven geschlechtsbezogener Pädagogik. Quersichten, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-11033-0_3
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