Zusammenfassung
In unseren ersten Beiträgen (Früh & Schönbach 1982; Schönbach & Früh 1984) stellten wir den dynamisch-transaktionalen Ansatz als Modell der Medienwirkungen vor, erläuterten ihn mit konkreten Wirkungsszenarien, fügten empirische Belege an und diskutierten methodische Konsequenzen. Der konkrete Bezug zu Forschungsproblemen unseres Faches hat in der wissenschaftlichen Rezeption dazu geführt, den Geltungsbereich des Modells stark einzugrenzen, ja manchmal hat man den Eindruck, die Aussagekraft sei mit der Inter-Transaktion zwischen Kommunikator und Publikum sowie der Intra-Transaktion zwischen Aktivation und Wissen erschöpft. Man übersieht dabei allzu schnell, daß die zugrundeliegenden Denkmuster das Wesentliche sind. Sie charakterisieren den dynamischtransaktionalen Ansatz, vor dessen Hintergrund das dynamisch-transaktionale Modell als spezifische Konkretisation formuliert wurde20. Während die Modellkomponenten die Variablen von Medienwirkungsprozessen beschreiben, beziehen sich die Denkmuster des dynamisch-transaktionalen Ansatzes auf die Grundlagen der Kommunikation, des menschlichen Denkens und Wahrnehmens, ja wie wir noch sehen werden, offenbar auf die Grundlagen der Erscheinungsformen des Mikro- und Makrokosmos überhaupt. Solche Denkformen sind zwar außerordentlich ungewohnt, haben aber in anderen Wissenschaften wie etwa der Philosophie, der Soziologie, aber auch in der Physik, der Biologie, Medizin, Meteorologie und anderen Anwendungsgebieten der sog. “Chaosforschung” bereits eine gewisse Tradition.
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© 1991 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Früh, W. (1991). Einleitung. In: Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10777-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10777-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12321-9
Online ISBN: 978-3-663-10777-4
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