Zusammenfassung
Wie wird Medieninformation zum Bestandteil unserer allgemeinen Vorstellung von der Welt? Bei dieser (und ähnlichen) Fragestellungen weist das dynamischtransaktiônale Modell der Medienbotschaft nur einen begrenzten Stellenwert im Wirkungszusammenhang zu. Sie wird als eine Ursache neben anderen betrachtet (molare bzw. ökologische Perspektive; vgl. Kap. I.1 und II.4.2). Weitere, mit den Medienangeboten konkurrierende Ursachen für diese Vorstellungsbilder können z.B. die unmittelbare Primärerfahrung sein oder aber sonstige Informationsquellen, besonders private Gespräche und nicht zuletzt das eigene, produktive Denken, mit dem auf der Grundlage von Kenntnissen, Fähigkeiten und Interessen aktiv Schlußfolgerungen aus gegebenen Informationen gezogen werden. Diese generelle These des Modells, daß Ursachen nicht nur bei der Medienbotschaft und Wirkungen nicht nur beim Rezipienten zu suchen sind, führt dann unmittelbar zu der Frage, welches relative Einflußpotential den Faktoren des Medienangebots zukommt und welche Wirkung subjektive Faktoren haben. Die Vielfalt aller denkbaren, wirkungsrelevanten Medienmerkmale und Rezipienteneigenschaften zeigt, daß sich hinter dieser simpel erscheinenden Fragestellung nahezu das komplette Programm der Wirkungsforschung verbirgt, vor allem wenn man diejenigen Faktoren noch weiter spezifiziert, an denen sich die erwarteten Effekte zeigen. Wir beschränken uns deshalb auf die Fragestellung, wie sich die semantischen Strukturen medienvermittelter Themenvorstellungen unter dem Einfluß des Medienangebots und subjektiver Mechanismen zur Informationsverarbeitung verändern.
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Früh, W. (1991). Zerfall oder Integration?. In: Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10777-4_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10777-4_15
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12321-9
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