Zusammenfassung
Jung und gleichzeitig erwachsen zu sein, das dritte Jahrzehnt des Lebens in einer attraktiven Großstadt zu verbringen, unbelastet den eigenen Lebensstil zu finden und auszugestalten — manchen ist es gegeben, viele träumen davon, aber viele, die Schule, Ausbildung oder Studium hinter sich haben und einen Arbeitsplatz, eine Wohnung, stabile Lebensumstände für sich oder für eine Familiengründung suchen, sind schon froh, wenn sie wenigstens Chancen zu einer Lebensbewältigung finden, die es ihnen ermöglicht, ohne ernsthafte Sorgen und Risiken tagtäglich über die Runden zu kommen. Lebensentwürfe werden oft umgeschrieben, Zeithorizonte eingeengt oder gestreckt und Orientierungen pragmatisch gewendet. Die “soziale Uhr” tickt zunehmend unüberhörbarer: Viele Gleichaltrige sind schon weiter, beruflich oder privat. Immer weniger kann auf die lange Bank geschoben werden. Der Erwachsenenstatus wird angestrebt, aber gleichzeitig auch als bedrohlich erfahren. Jugendlichkeit, Freiheit, Unabhängigkeit, selbst Jugendkultur und Lebensstilisierung haben gerade in den Großstädten unübersehbare Ambivalenzen.
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Referenzen
Die Studie war als Eigenprojekt des Deutschen Jugendinstituts in den Kontext regionalisierter Lebenslagenforschung eingebunden (vgl. Böhnisch und Funk 1989, Müller 1990, Borrmann u.a. 1993) und wurde in den Forschungsphasen 1) bis 3) in Kooperation mit der Abteilung Sozialplanung des Sozialreferats der Stadt München durchgeführt (vgl. Landeshauptstadt München 1988).
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Gaiser, W. (1994). Lebensstil oder Überlebensstrategie?. In: Dangschat, J.S., Blasius, J. (eds) Lebensstile in den Städten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10618-0_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10618-0_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-10618-0
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