Zusammenfassung
Beziehen wir die Annahmen aus Kapitel 1.3 auf die als “benachteiligt” klassifizierten Untersuchungsgebiete in Köln, so sollten die Bewohner in allen vier Gebieten über ein relativ niedriges ökonomisches Kapital verfügen. Diese Annahme resultiert bereits aus dem Zusammenhang von Angebot und Nachfrage: Je weniger Einkommen ein Haushalt zur Verfügung hat, desto weniger kann er für die Wohnungsmiete aufwenden. Gleichzeitig ist der Vermieter an einer sicheren Mieteinnahme interessiert, d. h. zusätzlich zu der Höhe des Einkommens dürfte die Sicherheit des Einkommens für die Vergabe einer Wohnung relevant sein. Der Schwellenwert des ökonomischen Kapitals hat somit immer zwei Grenzen, zum einen die des Nachfragers, für den es einen maximalen Mietzins gibt und zum anderen den des Anbieters, der ein bestimmtes Einkommen und eine bestimmte Einkommenssicherheit voraussetzt. Dabei sollte der “Schwellenwert”, eine Wohnung zu erhalten, am Kölnberg und in Kalkl noch niedriger sein als in Kalk2 und in Bilderstöckchen. Da die Nachfrage am Kölnberg in vielen Fällen nur aus dem Zwang heraus resultieren dürfte, eine Wohnung haben zu müssen (vgl. die hohe Anzahl von Auszugswünschen aus diesem Viertel, Tabelle 3.10), müssen die Vermieter froh sein, wenn sie überhaupt die Wohnungen vermieten können, der entsprechende Schwellenwert dürfte niedrig sein.
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Friedrichs, J., Blasius, J. (2000). Lebensstile. In: Leben in benachteiligten Wohngebieten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10610-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-10610-4_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1938-7
Online ISBN: 978-3-663-10610-4
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