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Kontinuitäten: Die Verknüpfungen der Europadiskurse

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Die EU lesen

Part of the book series: Forschung ((FPOLIT,volume 31))

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Zusammenfassung

Im dritten Kapitel wurden in einem ersten Analyseschritt sieben Europadiskurse aus der britischen Debatte herausgearbeitet, die, entsprechend der in der Einleitung formulierten ersten These und aufgrund der theoretischen Überlegungen des zweiten Kapitels, die pro-/anti-Europa-Dichotomie durch ein differenzierteres Bild unterschiedlicher Lesarten der EU als Leitbilder von Regieren in Europa ersetzten. Was nun ansteht, ist die Durchführung des zweiten Analyseschritts: die Herausarbeitung der diskursiven Knotenpunkte, in denen diese sieben Diskurse entsprechend der zweiten These produziert werden.

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Literatur

  1. Anders etwa Kenneth Waltz, der sich explizit gegen eine solche „vom Ergebnis“ her gedachte Machtdefinition wendet. In Waltz’ Termini bezeichnet Macht die „distribution of capabilities”, die nur ein Faktor unter mehreren ist, die dazu beitragen, daß eine solche Beeinflussung stattfinden kann (Waltz 1979: 1910. Dies ändert aber nichts daran, daß die einzelnen Elemente von nationaler Macht bei Waltz den im folgenden angeführten Bestandteilen gleichen (vgl. ebd.: 131).

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  2. Andererseits insistierte freilich die Bow Group, wie wir gesehen haben, auf die Vertretung nationaler Interessen in einer Art zweiten Kammer auf europäischer Ebene (Bow Group 1962: 59).

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  3. Die Beschränkung der Gemeinschaftsaufgaben auf regulative Maßnahmen hat zur Folge, daß die EU in dieser Sichtweise nur ein äußerst schmales Budget braucht. In diesen Zusammenhang läßt sich die Krise um Großbritanniens EG-Beitrag 1983/84 stellen, über die Thatcher in ihren Memoiren schrieb, sie sei nicht bereit gewesen „to accept the communitaire language about `own resources’. [chrw(133)] we were talking about Britain’s money, not Europe’s“ (Thatcher 1993: 82).

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  4. Vgl. in dieser Hinsicht für die sechziger Jahre im übrigen Porter 1983: 113–117.

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  5. Eine Ausnahme ist hier etwa der konservative Unterhausabgeordnete Sir Gerald Nabarro, der befand, dass der nationalen Wirtschaft am besten durch einen weltweiten Fall der Handelsschranken gedient sei, nichtsdestotrotz aber auf eine ansonsten allein national definierten Wirtschaftspolitik bestand (Hansard 1971: 978–980).

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  6. Nimmt man die inzwischen fast geläufigere, aber ähnliche Unterscheidung zwischen Ethnos (das Volk als „ethnische, kulturelle, religiöse, sozio-ökonomische“ und damit vorgegebene Einheit) und Demos (die politische Bezugsebene des Volkes) zum Ausgangspunkt (Lepsius 1990: 249), wäre in dieser Sichtweise also ein Demos nie ohne einen zugrundeliegenden Ethnos möglich.

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  7. Der Begriff Übergangsgesellschaft bezieht sich hier also nicht (allein) auf innergesellschaftliche Transformationsprozesse wie in der soziologischen Literatur (vgl. hier etwa H. Barnes 1966) oder im spezifischen Bezug auf den Wandel in Osteuropa nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion (vgl. hierzu etwa Ringen/Wallace 1994 ).

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  8. Wie im dritten Kapitel angemerkt, vermochte sein Parteikollege Emelyn Hooson dem nicht zuzustimmen. Er sah in der EG einen neuen „Euro-Nationalismus“ heraufziehen und stimmte daher 1971 gegen die Grundlinie der Liberal Party gegen einen Beitritt Großbritanniens (vgl. Hansard 1971: 1138–1143 ).

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  9. In diesem Zusammenhang ist die Frage aufgeworfen worden, inwieweit das liberaldemokratische Bundesstaatsleitbild nationale und regionale Identitäten als sekundär betrachtet. In einer früheren Arbeit (Diez 1996: 271) hatte ich für den dominanten deutschen Diskurs zur Konstruktion legitimen europäischen Regierens eine solche Herabsetzung auf „folkloristische“ Belange festgestellt, was heftig kritisiert wurde (Bürzel 1997: 132). Dem Muster der vorliegenden Untersuchung entsprechend müßte das liberaldemokratische Bundesstaat in Deutschland dieser Beobachtung nach mit dem Nationendiskurs verknüpft sein und dabei eine europäische Nation konstruieren. In der Tat ließen sich entsprechende Rationalitätskriterien in der deutschen Debatte aufzeigen (vgl. etwa Diez 1995:81–84, 92f), und auch die Rede von der „europäischen Zivilisation” könnte in diese Richtung deuten. Im Lichte obiger Beobachtung müßte freilich noch einmal untersucht werden, ob sich nicht auch vom Standpunkt dieser Arbeit aus betrachtet eine ähnliche Entwicklung wie hier ausgeführt zumindest während der Maastricht-Debatte (und an dieser entzündete sich die Kontroverse) erkennen ließe. Dies jedenfalls legen die Ergebnisse des Mannheimer DFG-Projekts nahe (vgl. Jachtenfuchs/Diez/Jung 1998: 424f )

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  10. Anders hingegen die Definition in der Literatur zu „Sozialen Revolutionen“, in der „Revolution” zumeist weniger als bewußt herbeigeführter Wandel konzeptualisiert wird, sondern als grundlegender Wandel der Normen und Werte einer Gesellschaft, ihrer Institutionen, Sozialstruktur und Führungseliten (vgl. Huntington 1968: 264; Skocpol 1979: 4f).

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  11. Im Gegensatz dazu pflegt ein Großteil der wissenschaftlichen Konzeptualisierung von Modernisierung letztere als einen umfassenden Prozeß zu begreifen, der auch die gesellschaftliche und politisch-institutionelle Fortentwicklung umfaßt (vgl. dazu im Überblick die Aufsätze in Weiner 1966a ). Allerdings wird auch dort die wirtschaftliche Modernisierung häufig als Ausgangspunkt genommen, die sich nicht zwangsläufig in politische Modemisierung umsetzt (vgl. etwa Huntington 1968: 35).

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  12. Anders hingegen die Konstruktion im „Liberal Democrat Pocket Guide to Europe“ aus dem Jahr 1991, in dem eine föderale Organisation Europas als „radical change” gefordert wird, um optimale wirtschaftliche und soziale Bedingungen zu schaffen (Liberal Democrats 1991: 2).

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  13. Allerdings finden sich in diesem Knotenpunkt auch Artikulationen, die darauf hinweisen, daß die Geographie zunehmend an Bedeutung verliert, wie die Verknüpfung mit dem Modemsisiemngsdiskurs zumindest fur Wirtschaft und Technologie (und an letztere anschließend aber auch für weitere Bereiche) nahelegt. Geoffrey Howe beobachtete beispielsweise, daß „the pace at which modem technology changes, not least the information revolution, are undermining the ancient dictates of geography and national borders“ (Howe 1990a: 681).

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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Diez, T. (1999). Kontinuitäten: Die Verknüpfungen der Europadiskurse. In: Die EU lesen. Forschung Politikwissenschaft , vol 31. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09696-2_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09696-2_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2462-6

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