Zusammenfassung
Das Thema Konversion war für die Sozialwissenschaften — vor allem in den Vereinigten Staaten — von jeher faszinierend. Die primäre Aufmerksamkeit zog dabei das dem Konversionsphänomen innewohnende Problem radikalen Wandels (vgl. Snow/Machalek 1984) auf sich, dessen Behandlung eine Fülle grundlegender Fragen aufwirft:
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Ist radikaler Wandel möglich und wenn ja, wodurch wird er ausgelöst?
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Was ist es überhaupt, das sich im Zuge einer Konversion wandelt?
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Wie verhält sich die für Konversionserzählungen typische Rhetorik des Wandels (Kilbourne/Richardson 1988) zum damit charakterisierten Pro-zeß?
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Lassen sich Funktionen des Wandels identifizieren, und wie verhalten sich dabei Wandel und Kontinuität zueinander (siehe Wohlrab-Sahr 1996a und 1996b)?
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Und schließlich: Gibt es Lebenszeiten, historische Phasen und gesellschaftliche Umstände, die für radikalen Wandel günstiger sind als andere?
Für hilfreiche Kommentare zu diesem Text danke ich Christel Gartner und Werner Sahr.
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Wohlrab-Sahr, M. (1998). „Protestantische Ethik“ im islamischen Gewand. Habitusreproduktion und religiöser Wandel — Das Beispiel der Konversion eines Afroamerikaners zum Islam. In: Bohnsack, R., Marotzki, W. (eds) Biographieforschung und Kulturanalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09433-3_9
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