Zusammenfassung
Der hier gewählte Zugang zum Gegenstand „Biographie‚ orientiert sich an zwei methodologischen Konzepten, die selten miteinander in Beziehung gebracht werden1, aber doch zahlreiche Chapaullelen aufweisen: der objektiven Hermeneutik, wie sie von Ulrich Oevermann und seinen Mitarbeitern entwickelt wurde (1979; 1991; 2000), sowie der funktionalen Analyse, wie sie im Anschluss an Parsons zunächst von Robert Merton (1995) expliziert und später von Niklas Luhmann (1970a; b; c) weiter ausdifferenziert wurde. Die Konzepte treffen sich in der Fokussierung auf den Problembezug der zu untersuchenden Phänomene sowie im Begriff der Latenz.
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Wohlrab-Sahr, M. (2005). Verfallsdiagnosen und Gemeinschaftsmythen. Zur Bedeutung der funktionalen Analyse für die Erforschung von Individual- und Familienbiographien im Prozess gesellschaftlicher Transformation. In: Völter, B., Dausien, B., Lutz, H., Rosenthal, G. (eds) Biographieforschung im Diskurs. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09432-6_8
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