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Zusammenfassung

“Kommunikation” ist einer jener Begriffe, die ursprünglich in einem eng umrissenen wissenschaftlichen Feld entwickelt wurden und dort eine wohlbestimmte Bedeutung und damit auch Verwendungsregelung hatten. Relativ schnell wurde jedoch dieser Begriff auch in anderen Wissenschaften als nützlich erachtet, spezifische Problemzusammenhänge zu formulieren, mit dem Ergebnis, daß sich der Bedeutungshorizont entsprechend ausweitete. Der letzte Schritt in der Karriere einer “Leitformel”1 geschah Ende der sechziger Jahre, als “Kommunikation” aus den Wissenschaftsdiskursen hinaus in die politische und Alltagssprache diffundierte und damit nicht nur ein äußerst offenes Bedeutungsfeld erhielt, sondern zugleich in den politischen Meinungsstreit geriet. Damit wurde zugleich eine einzelwissenschaftliche Verwendung ungeheuer erschwert, da diese die alltagssprachliche offene Verwendung dieses Begriffs wieder auf einen begrenzten und geregelten Diskurs einengen mußte. Heute ist “Kommunikation” inzwischen politisch “wertfrei” — zum Grundbestand sowohl von Wissenschaftssprachen als auch von Alltagssprache geworden.2 In dieser Situation scheint es mir legitim zu sein, kurz an die Zeit polemisch-politischer Auseinandersetzungen um dieses Konzept zu erinnern, da erst vor diesem Hintergrund die Bedeutung seiner wissenschaftlichen “Rettung” durch D. Baacke richtig eingeschätzt werden kann.

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Referenzen

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Jürgen Lauffer Ingrid Volkmer

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© 1995 Leske + Budrich, Opladen

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Fuchs, M. (1995). Kommunikative Kompetenz und Kulturelle Bildung. In: Lauffer, J., Volkmer, I. (eds) Kommunikative Kompetenz in einer sich verändernden Medienwelt. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medien und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V., vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01404-1_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01404-1_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-01405-8

  • Online ISBN: 978-3-663-01404-1

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