Zusammenfassung
Nicht erst die Nationalsozialisten erkannten die Bedeutung der Massenkommunikationsmittel für Zwecke der politischen und militärischen Propaganda: Nach der schnellen Entwicklung der Filmindustrie zu Beginn dieses Jahrhunderts, vor allem in den USA, erlangte der Film, nicht zuletzt durch die Propagandarolle, die er im Ersten Weltkrieg bei den Kriegsgegnern Deutschlands erhielt, als neues Medium Bedeutung. Auch in Deutschland wurde die suggestive Wirkung des Films zu militärischen Erfolgsberichten und propagandistischen Spielfilmen genutzt. So widmete sich u.a. das “Bild- und Filmamt des Heeres” (BUFA) dieser Aufgabe, um sowohl — wie im Zweiten Weltkrieg die “Propaganda-Kompanien” — das Geschehen an der Front unmittelbar in Film und Bild zu erfassen als auch für die Soldaten in der Etappe und die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten Filmvorführungen zu veranstalten1. Obwohl nicht eindeutig auszumachen ist, welche unterschiedlichen Einflüsse die Gründung der “Universum Film AG” (Ufa) bewirkten, wird doch angenommen, daß der Generalquartiermeister Erich Ludendorff auf diese Entwicklung einwirkte, wie ein Brief von ihm vom 4.Juli 1917 an das Königliche Kriegsministerium zeigt2. Die Gründung der Universum Film AG erfolgte am 18.12.1917.
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Literatur
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Brücher, B. (1995). Der Film als Mittel der Massenkommunikation in der NS-Jugenderziehung. In: Lauffer, J., Volkmer, I. (eds) Kommunikative Kompetenz in einer sich verändernden Medienwelt. Schriftenreihe der Gesellschaft für Medien und Kommunikationskultur in der Bundesrepublik e.V., vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01404-1_1
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