Zusammenfassung
Rauchen und Trinken gehören zu den Genüssen, die „feine Unterschiede“ (Bourdieu 1982) markieren. Sie eignen sich zur Kultivierung von sozialen Differenzen und als Symbol fir die Zugehörigkeit zu Statusgruppen. Insbesondere das Rauchen war historisch in Europa Herren-Zeichen, der Zugang zu diesen Genüssen war Frauen und Jüngeren versperrt. „Der Tabak ist, wie der Kaffee, lange Zeit ein Symbol der patriarchalischen Gesellschaft.“ (Schivelbusch 1983, 132) Insbesondere das öffentliche Auftreten weiblicher oder jugendlicher Rauchender war verpönt. Die soziokulturelle Restriktion machte das Rauchen als Symbol-Träger von Auflehnung und Emanzipationsbestrebung geeignet. Leitfiguren der frühen Frauenemanzipation wählten als kulturelle Symbole ihres neuen Anspruchs Männerhosen und Zigarren. Auf ähnliche Weise haben die Warnungen an die Jüngeren, nicht zu rauchen, und die jugendlichen Übertretungen dieses Diktums, eine mehrhundertjährige Vorgeschichte (Röper 1978, 36ff.).
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Zinnecker, J. (1987). Alltagsgenüsse: Rauchen und Trinken. In: Jugendkultur 1940 – 1985. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01137-8_10
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-01137-8
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