Zusammenfassung
Walter Benjamin hat sich lange und intensiv mit dem Vorgang des Erzählens befasst. Davon zeugen zahlreiche Texte und Notizen, die vorwiegend Ende der 1920er sowie zu Beginn der 1930er Jahre, lange vor dem Erzähler-Aufsatz (1936) entstanden sind (vgl. Kramer 2007). Bekanntlich kreisen Benjamins Gedanken zu diesem Thema um die Feststellung, dass die Fähigkeit zu erzählen in seiner Gegenwart nahezu verloren gegangen sei. „Es ist, als wenn ein Vermögen, das uns unveräußerlich schien, das Gesichertste unter dem Sicheren, von uns genommen würde. Nämlich das Vermögen, Erfahrungen auszutauschen.“ (GS II, S. 439).
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Notes
- 1.
Vgl. ausführlich zu dieser Zusammenarbeit meine Dissertation Walter Benjamin und Wilhelm Speyer. Freundschaft und Zusammenarbeit (2017) sowie die Edition der in Kooperation verfassten Gesellschaftskomödien (hrsg. Küpper und Ebert 2016).
- 2.
Vgl. Benjamin, Was ist das epische Theater? ‹2›, GS II, S. 532–539, hier: S. 533.
- 3.
Vgl. auch Jäger 1933, S. 31, der auf diese „Tendenz zur Veralltäglichung“ des Romanfragments im Vergleich zu den exquisiten Schauplätzen und den hochkomplizierten Verbrechen des viktorianischen Kriminalromans hinweist.
Literatur
Ackermann, G. (1989). Franz Hessel. Flanieren im Theater. In Juni. Magazin für Kultur und Politik 3 (1), S. 56–58.
Benjamin, W. (1972–1999). Gesammelte Schriften. Hrsg. v. R. Tiedemann & H. Schweppenhäuser. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Benjamin, W. (1995–2000). Gesammelte Briefe. Hrsg. v. C. Gödde & H. Lonitz. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Brecht, B. (1988–2000). Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. 30 Bände (in 32 Teilbänden) und ein Registerband. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Ebert, S. (2017). Walter Benjamin und Wilhelm Speyer. Freundschaft und Zusammenarbeit. Bielefeld: Aisthesis Verlag.
Ebert, S. (2015). Aktienrecht mit Brecht Zur Zusammenarbeit von Brecht und Benjamin an einem Kriminalroman. In C. Hippe (Hrsg.): Über Brechts Romane, hrsg. für das Literaturforum im Brecht-Haus. S. 189–217. Berlin: Verbrecher.
Heinle, C. F. (2016). Lyrik und Prosa. Berlin: Kulturverlag Kadomos.
Jäger, L. (1993). Mord im Fahrstuhlschach: Benjamin, Brecht und der Kriminalroman. In: M. Silbermann et al. (Hrsg.): The Brecht Yearbook. Bd. 18: The Other Brecht. S. 24–40. Madison: Univ. of Wisconsin Press.
Kaulen, H. (1992). Konversation als Aufklärung. Überlegungen zu Walter Benjamins Rundfunkarbeiten. In L. Jäger (Hrsg.) & T. Regehly (Hrsg.): „Was nie geschrieben wurde, lesen“. Frankfurter Benjamin-Vorträge, S. 11–42. Bielefeld: Asithesis.
Kramer, S. (2007). Narrativität und Ethik: Walter Benjamin. In K. Joisten (Hrsg.): Narrative Ethik, S. 135–150. Berlin: de Gruyter.
Speyer, W. in Kooperation mit Walter Benjamin. (2016). Gesellschaftskomödien. Hrsg. v. T. Küpper & S. Ebert. Berlin: Vorwerk 8.
Wesseling, K.-G. (2003). Walter Benjamin. Eine Bibliographie. Nordhausen: T. Bautz Verlag.
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Ebert, S. (2023). Gemeinsam erzählen: Walter Benjamin als Mitarbeiter. In: Barbagallo, E., Gerhartz, I.W., Thiemer, N. (eds) Erzählhorizonte. Ethik – Mensch –Technik. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-67347-8_12
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