Zusammenfassung
Angesichts der unproduktiven Dichtotomie von Dämonisierung (West) und Vergötzung (Ost) erinnerte Schweppenhäuser 1968 und 1983 an den philosophischen Emanzipationstheoretiker Marx. In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte dieser herausgearbeitet, dass die Stellung der freien Bürger zum unfreien Proletariat das Wesen der Freiheit in der bürgerlichen Gesellschaft enthüllt. Als Bürgerrechte offenbarten die Menschenrechte ihre Schranken, und die Schranken müssen fallen, wenn das Menschenrecht nicht Phrase und neues Unterdrückungsinstrument bleiben sollen. Die bürgerliche Emanzipation hat die Erwerbsfreiheit realisiert, aber nicht vom Erwerbszwang emanzipiert. Schweppenhäuser zeichnet nach, wie Marx zunächst davon ausgehen konnte, dass der sozialistische Kampf in der ersten Etappe nichts anderem galt als der Einlösung des mit der bürgerlichen Emanzipation gegebenen Versprechens der menschlichen Emanzipation. Und er deutet an, warum Marx später über diesen Ansatz hinausging. Die Verwirklichung der Menschheitszwecke hängt mit der ökonomischen Art und Weise zusammen, wie Menschen ihre Existenz produzieren und reproduzieren. Das kritische Studium ihrer Ökonomie wurde zur eigentlichen Lebensaufgabe von Marx.
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Schweppenhäuser, H. (2022). Zum Andenken an Marx. In: Friedrich, T., Kramer, S., Schweppenhäuser, G. (eds) Hermann Schweppenhäuser: Philosophie und Gesellschaft I. Gesammelte Schriften von Hermann Schweppenhäuser. J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64962-6_15
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Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-662-64962-6
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