Zusammenfassung
Mens sana in corpore sano – wer hat diesen Spruch nicht schon einmal als Erklärung für das Verhältnis von Körper und Geist oder den Sinn körperlicher Ertüchtigung gehört? Doch steckt „in einem gesunden Körper“ tatsächlich auch „ein gesunder Geist“? Der lateinische Spruch zumindest ist stark verkürzt. Der ganze Satz lautet Orandum est ut sit mens sana in corpore sano und stammt von dem römischen Satiriker Juvenal (ca. 60–127 n. Chr.; 2007, S. 356). Er wollte damit zum Ausdruck bringen, dass wir, statt überzogene Wünsche an die Götter zu stellen, einfach um einen gesunden Geist in einem gesunden Körper bitten sollten. Der Satz „Zu wünschen bleibt, dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist wohne“, lässt sich auch als spöttische Kritik an den römischen Zeitgenossen Juvenals interpretieren. Das Verhältnis von Körper und Geist scheint doch komplexer zu sein, als es einfache Weisheiten wie mens sana in corpore sano nahelegen. Im Laufe der Geschichte entstanden ganz unterschiedliche, teilweise gegensätzliche Vorstellungen zum Verhältnis von Körper und Geist im Menschen. Im Folgenden sollen einige zentrale Ansätze skizziert werden.
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