Zusammenfassung
Heinrich von Kleist, ein »Dichter ohne Gesellschaft«? Diese griffige Formel darf heute als widerlegt gelten, erfasst aber sehr genau den Tenor der deutschsprachigen Kleist-Forschung der 1930er bis 1960er Jahre. Während Kleist in Deutschland zum aus der Zeit gefallenen Außenseiter und Sonderling stilisiert wurde, während er als Dichter eines unveräußerlichen ›Gefühls‹ und eines ›absoluten Ichs‹ gefeiert wurde, das in der Gesellschaft keinen Platz finden könne und daher als unpolitisch anzusehen sei, waren es bezeichnenderweise vom Nationalsozialismus in die Emigration getriebene Gelehrte, die als erste das politische Wirken Kleists und den eminent politischen Charakter seines Werks kritisch in den Blick nahmen: Forscherpersönlichkeiten wie Richard Samuel, der Kleists Engagement im anti-napoleonischen Widerstand der Jahre 1805 bis 1809 analysierte, oder Hans M. Wolff, der das Gesamtwerk des preußischen Dichters im Hinblick auf sein politisches Denken untersuchte.
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Moser, C. (2021). Einführung. In: Allerkamp, A., Bartl, A., Fleig, A., Gribnitz, B., Lund, H.L., Roussel, M. (eds) Kleist-Jahrbuch 2021. Kleist-Jahrbuch . J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-64174-3_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-64173-6
Online ISBN: 978-3-662-64174-3
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