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Versuche über die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Reizung in den motorischen Nerven des Menschen

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Hermann von Helmholtz

Part of the book series: Klassische Texte der Wissenschaft ((KLASSWISS))

  • 275 Accesses

Zusammenfassung

Die bisher über die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Reizung in den menschlichen Nerven angestellten Versuche beziehen sich auf die sensiblen Nerven, und leiden an dem grossen Übelstande, dass ein Theil der dabei gemessenen Zeit von psychischen Processen abhängt. Es wurde dabei nämlich immer die Zeit gemessen, welche nach der Erregung eines sensiblen Nerven vergeht, bis der Inhaber dieses Nerven, der die Erregung empfindet, in Folge davon eine willkührliche Bewegung eines Muskels eintreten lassen kann. Die Übertragung der Reizung von den sensiblen auf die motorischen Nerven geschieht also hierbei durch einen Willensact des Experimentirenden, bei recht gespannter Aufmerksamkeit allerdings ziemlich regelmässig in etwa dem zehnten Theil einer Secunde, aber doch immerhin nicht regelmässig genug, dass nicht die kleinen, verschieden langer Nervenleitung entsprechenden Zeitdifferenzen bei verschiedenen Beobachtern und auch bei demselben Beobachter zu verschiedenen Zeiten ziemlich erhebliche Abweichungen zeigten. Meine eigenen ersten Beobachtungen vom Jahre 1850 hatten mir für die Leitung in den Armen eine Geschwindigkeit von 61,0 ± 5,1 m für die Secunde ergeben, für die Beine 62,1 ± 6,7 m. Spätere Fortsetzungen dieser Versuchsreihen ergaben mir immer wieder ähnliche Zeitdifferenzen, nur bei zweien, wo ich statt mit der Hand den Strom mittels der Zähne geöffnet hatte, um eine grössere Sicherheit der Action zu erreichen, erhielt ich Zahlen, die mit den später von dem Astronomen Herrn A. Hirsch gefundenen besser übereinstimmen.*| [229] Letzterer Beobachter fand dagegen eine Geschwindigkeit von 34 m, Herr Dr. Schelske 29,6 m, Herr F. C. Donders 26,09 m, Herr F. Kohlrausch wieder Werthe, die bis zu 94 m stiegen.

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Notes

  1. 1.

    Ein Rechenfehler, Auslassung des Factor 2, den ich anfangs den Beobachtungen von Hirsch gegenüber selbst vermuthete, ist bei jenen Beobachtungen nicht gemacht worden, wie auch die Nebeneinanderstellung der unmittelbar beobachteten Zeiten zeigt. Es brauchte die Übertragung

    von Hand zu Hand,von Gesicht zu Hand.

    1. Bei mir, ältere Versuchsreihe 0“, 135240“, 120400“, 12776

    2.”” spätere Versuchsreihe 0″,113200“, 12495

    3. Bei Herrn Guillaume (Beobachter Hirsch) 0“, 1424 6“, 1110.

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von Helmholtz, H. (2021). Versuche über die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Reizung in den motorischen Nerven des Menschen. In: Schmidgen, H. (eds) Hermann von Helmholtz. Klassische Texte der Wissenschaft. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-63833-0_10

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